Die Long-Covid-Symptomatik wird zunehmend erforscht, insbesondere im Hinblick auf deren tiefgreifende Auswirkungen auf die Lebensqualität der Betroffenen. In Österreich sind schätzungsweise bis zu 80.000 Menschen betroffen, darunter auch viele Kinder und Jugendliche. Dr. Christine Reiler thematisiert in der ORF-Sendung "Bewusst gesund", die am Samstag, dem 14. Dezember 2024, ausgestrahlt wird, die Herausforderung, mit den anhaltenden Beschwerden umzugehen. Die Symptome reichen von extremer Erschöpfung bis hin zu Konzentrationsstörungen und können das Leben der Betroffenen stark beeinträchtigen, wie die eindringlichen Berichte einer 19-jährigen Wienerin belegen, die ihr Leben größtenteils im Bett verbringt.
Unerforschte Ursachen und neue Erkenntnisse
Long Covid umfasst über 200 verschiedene Symptome, die Wochen oder Monate nach einer Covid-19-Infektion auftreten können, und die genauen Ursachen sind noch nicht ausreichend untersucht. Hinweise deuten auf Autoimmunreaktionen und anhaltende Entzündungsprozesse hin. Laut einer Studie, die von The Conversation vorgestellt wurde, zeigen Menschen mit Long Covid eine Veränderung der Muskelstruktur, da sie eine höhere Anzahl von sogenannten «fast-twitch glycolytic muscle fibres» aufweisen, welche anfällig für Ermüdung sind. Dies könnte erklären, warum Betroffene häufig nach körperlicher Anstrengung an Erschöpfung leiden. Mitochondriale Dysfunktionen, die für die Energieversorgung der Muskelzellen entscheidend sind, scheinen zudem eine zentrale Rolle zu spielen.
Ein weiteres zentrales Ergebnis dieser Forschung ist der Nachweis von sogenannten «Microclots» in den Muskeln von Long Covid-Patienten. Diese verklumpten Proteine könnten die Mikrozirkulation stören und somit die mitochondrialen Funktionen weiter beeinträchtigen. Für die Behandlung ist es entscheidend, die mitochondriale Gesundheit zu stärken, da dies potenziell positive Auswirkungen auf die Symptome von Long Covid haben könnte. Der neu präsentierte nationale Aktionsplan in Österreich, an dem über 60 Experten mitgewirkt haben, zielt darauf ab, die Versorgung von Patienten mit postviralen Syndromen zu verbessern und dazu gehört auch die sorgfältige Untersuchung von therapeutischen Ansätzen, die auf die Mitochondrien abzielen, um den Betroffenen zu helfen. Weitere Details zur Thematik sind in der Reportage von Bewusst gesund und in dem Artikel von The Conversation zu finden.