Lohnwachstum im Euroraum schwächt sich 2025 dramatisch ab!
Vienna, Österreich - Der Anstieg der Löhne im Euroraum wird sich im Jahr 2025 erheblich verlangsamen. Laut aktuellen Schätzungen des Lohn-Indikators der Europäischen Zentralbank (EZB) wird das Lohnwachstum auf 3,1 Prozent sinken, nachdem es im Jahr 2024 noch bei 4,8 Prozent lag. Für diesen Indikator werden bereits ausgehandelte Lohnvereinbarungen herangezogen, die in die Prognosen einfließen.
Wenn man Einmalzahlungen ausklammert, wird ein Lohnwachstum von 3,8 Prozent für 2025 erwartet. Im Vergleich dazu liegt die Schätzung für 2024 bei 4,2 Prozent. Die Lohnerhöhungen der vergangenen Jahre waren maßgeblich durch die hohe Inflation motiviert, die im Herbst 2022 zeitweise über zehn Prozent betrug. Aktuell ist die Inflationsrate im Euroraum auf 2,2 Prozent gefallen, was die wirtschaftliche Lage stabilisieren könnte.
Inflationsentwicklung
Die Verbraucherpreise in der Eurozone sollen jedoch auch in den kommenden Jahren steigen. Für 2025 und 2026 wird ein Anstieg von 2,3 Prozent prognostiziert, was über dem von der EZB angestrebten Ziel von zwei Prozent liegt. Grund für die Sorge sind nicht nur die lokalen Entwicklungen, sondern auch die inflationären Tendenzen außerhalb der Eurozone, insbesondere in den Vereinigten Staaten, wo die prognostizierten Inflationsraten für 2025 und 2026 bei 3,2 und 3,1 Prozent liegen und somit ebenfalls den Zielwert der amerikanischen Notenbank überschreiten.
Die EZB verfolgt mit ihrem Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HICP) das Hauptziel der Preisstabilität, wobei dieser Index einen umfassenden Überblick über die Preisentwicklung verschiedener Güter und Dienstleistungen in der Eurozone bietet. Preisveränderungen werden regelmäßig anhand eines festgelegten Warenkorbs erfasst, der die Konsumgewohnheiten der privaten Haushalte abbildet. Dies dient der genauen Messung der Inflation über die Zeit.
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
Die wirtschaftlichen Prognosen für den Euroraum sind von hoher geopolitischer Unsicherheit geprägt. Ende 2024 fiel das Wirtschaftswachstum schwächer aus als erwartet, was auf neue Handelszölle zwischen den USA und China zurückzuführen ist. Diese Situation könnte negative Auswirkungen auf Exporte und Investitionen haben. Analysten erwarten das BIP-Wachstum im Euroraum für 2025 auf 0,9 Prozent und 1,2 Prozent für 2026, mit einer Erholung ab 2026, die durch steigende Reallöhne und Beschäftigtenzahlen unterstützt wird.
Die Arbeitslosenquote wird für 2025 bei 6,3 Prozent und für 2027 bei 6,2 Prozent erwartet. Die Produktivität des Arbeitsmarktes könnte moderat steigen, trotz bestehen bleibender struktureller Herausforderungen. Die durchschnittliche Inflationsrate im Euroraum dürfte 2025 bei 2,3 Prozent liegen, ehe sie 2026 auf 1,9 Prozent zurückgeht. Entwicklungen in den Importpreisen, die im Jahr 2025 voraussichtlich um 2,4 Prozent steigen, könnten zudem die wirtschaftlichen Aussichten beeinflussen.Die EZB sieht durch die sich verändernden Finanzierungsbedingungen, die sich eher lockern werden, jedoch auch positive Impulse für die Binnennachfrage.
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Ort | Vienna, Österreich |
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