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Am 9. Februar 2025 gab das Netzwerk "Business and Professional Women Austria" bekannt, dass der Equal Pay Day für Österreich auf einen neuen Termin vorgerückt ist. Die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen beträgt derzeit 12,2 Prozent, was einen Rückgang im Vergleich zum Vorjahr darstellt (2024: 12,4 Prozent). Dieser Tag symbolisiert den Zeitraum, den Frauen ab Jahresanfang "gratis" arbeiten, um den Unterschied im durchschnittlichen Einkommen zu reflektieren. Die Arbeiterkammer Oberösterreich hebt jedoch hervor, dass Frauen bis zum Ende des Jahres 44 Tage unentgeltlich arbeiten, wenn man die Berechnungen auf den Wert von 16,3 Prozent für den Gender Pay Gap bezieht.
Hintergründe der Lohnlücke
Die Ursachen für die Lohnlücke sind vielschichtig und werden von Experten wie Fink analysiert. Zum einen sind Frauen seltener in Führungspositionen vertreten und häufiger in Branchen mit geringerer Bezahlung tätig. Zudem tragen Erwerbsunterbrechungen, oft durch Kindererziehung oder Pflege von Angehörigen, zur Lohnunterschiedlichkeit bei. Frauen arbeiten auch tendenziell häufiger in Teilzeit, was ihre Chancen auf Karrierefortschritte beeinträchtigt. Ein interessanter Aspekt, über den destatis.de informiert, ist, dass die statistische Grundlage der Berechnungen nur ganzjährig Vollzeit beschäftigte Personen betrifft, was die Datenlage einschränkt.
Eine vielfältige Diskussion um die Kinderbetreuung entstand, wobei Fink einen Ausbau dieser Institutionen sowie verbesserte Modelle beim Bezug von Kinderbetreuungsgeld anregt. Er plädiert für eine Vielzahl von Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Das vorgeschlagene Modell einer Herdprämie, das besonders von der FPÖ unterstützt wird, könnte paradoxerweise dazu führen, dass Frauen mit niedrigeren Einkommen aus dem Erwerbsleben ausscheiden und somit die Lohnlücke verkleinern. Dies wäre jedoch keine wünschenswerte Lösung, da dies die Wahlfreiheit verringern könnte.
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