Die medizinische Fakultät der Johannes Kepler Universität (JKU) in Linz hat in einer aktuellen Pressekonferenz gezeigt, dass sie mehr finanzielle Mittel benötigt, um ihre Forschung auf ein höheres Niveau zu heben. Univ.-Prof. Guido Adler, ehemaliger Ärztlicher Direktor des Uniklinikums Heidelberg, bekräftigte die positive Entwicklung der Fakultät, die mittlerweile auf eine erfolgreiche Dekade zurückblickt. Trotz aller Fortschritte sei jedoch klar, dass zur Sicherstellung der Forschung zusätzliche Ressourcen erforderlich sind, wie die Evaluierungskommission festgestellt hat. Diese Kommission, der Adler vorsitzend war, hat die Fakultät im Rahmen ihres zehnjährigen Bestehens genau unter die Lupe genommen.
Die JKU-MedFak verarbeitet zurzeit 1.773 Studierende mit 320 verfügbaren Studienplätzen. Im Vergleich zu anderen Universitäten erhält die Fakultät jedoch nur etwa 57 Millionen Euro für die Finanzierungsperiode 2022 bis 2024 – deutlich weniger im Gegensatz zu Graz und Innsbruck, die mit ähnlichen Studierendenzahlen 255 bzw. 230 Millionen Euro erhalten. Elgin Drda, Vizerektorin für Medizin, hebt hervor, dass die JKU-MedFak lediglich 5 Prozent des Budgets erhält, während sie 18 Prozent aller Medizinstudenten in Österreich ausbildet. Ein neues Finanzierungskonzept wird vorbereitet, um 2026 in die Verhandlungen für die nächste Periode zu starten. Die Gesundheitsreferentin Christine Haberlander machte deutlich, dass nun der Bund gefordert ist, um die Weiterentwicklung der Fakultät zu unterstützen, während das Land auch weiterhin die medizinische Versorgung garantiert.
Forschung und Lehre am Kepler Universitätsklinikum
Das Kepler Universitätsklinikum und die Medizinische Fakultät der JKU erfüllen ihre Aufgaben in der medizinischen Ausbildung und Forschung eng miteinander. Aktuell arbeiten mehr als 40 Prozent der in Oberösterreich wissenschaftlich tätigen Ärzte an dieser Kooperation. Jedes Jahr gewinnt die Fakultät neue Erkenntnisse in Bereichen wie klinischer Altersforschung und Medizintechnik. In den vergangenen Semestern überwogen die Beiträge des Klinikumspersonals bei Lehrveranstaltungen sowie bei Bachelor- und Masterarbeiten. Diese Synergie zwischen Lehre und Forschung soll den angehenden Ärzten den Einstieg in ihre berufliche Laufbahn erleichtern und gleichzeitig die medizinische Versorgung auf höchstem Niveau sichern, so das Kepler Universitätsklinikum.
Die Dekade zeigt positiv auf den Kooperationsweg, den die JKU-MedFak und das Kepler Universitätsklinikum eingeschlagen haben, birgt jedoch auch Herausforderungen. Um sich national und international noch besser zu positionieren, sind die angestrebten Stellen für zusätzliche Professuren und innovative Forschungsansätze unabdingbar, wie die Evaluierungskommission anmerkte. Diese Faktoren könnten entscheidend sein, um die vollständige Potentialentfaltung der Fakultät und des Klinikums zu gewährleisten, wie auch kepleruniklinikum.at berichtet.
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