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Zu Beginn des Jahres 2025 kam es in Österreich zu erheblichen Problemen bei der Lieferung von Psychopharmaka, die zur Behandlung von ADHS, Depressionen und Angststörungen eingesetzt werden. Der Präsident der Kärntner Apothekerkammer, Hans Bachitsch, machte auf einen zentralen Punkt aufmerksam: Die pharmazeutische Industrie liefert Medikamente bevorzugt in Länder, in denen höhere Preise gezahlt werden. Österreich wird oft als „Billigpreisland“ betrachtet, wodurch die Belieferung verzögert wird, insoweit die Ware begrenzt verfügbar ist. Bachitsch stellt klar, dass Arzneimittel in Österreich oft als weniger wertvoll betrachtet werden, was zu wiederkehrenden Engpässen führt, und appelliert an die Politik, die Arzneimittelpreise zu überdenken, um eine gesunde Gesundheitsbranche zu sichern.
Situation der Patienten
Aktuell sind verschiedene Psychopharmaka, darunter Antidepressiva wie Venlafaxin, laut dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) von Lieferengpässen betroffen. Patienten, die auf diese Medikamente angewiesen sind, müssen unter Umständen auf andere Wirkstoffe umsteigen, was nicht immer einfach ist. So besteht bei einer Umstellung die Gefahr von Absetzsymptomen des Alten oder unerwünschten Nebenwirkungen des Neuen. Prof. Gerhard Gründer von der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie betont die Wichtigkeit, frühzeitig mit Ärzten und Apothekern zu sprechen, um mögliche Alternativen und Notfallvorräte zu besprechen. Eine sorgfältige Überwachung und gegebenenfalls ein Medikamentenplan sind ratsam, um die Übersicht zu behalten und Unklarheiten zu vermeiden.
Die aktuelle Problematik wirft Fragen auf: Warum gelingt es nicht, die Lieferketten zu stabilisieren? Eine wesentliche Ursache liegt in der Verlagerung der Produktion in außereuropäische Länder. Dies führt zu einer Konzentration auf wenige Standorte, was das Risiko von Engpässen erhöht. Dies ist besonders besorgniserregend für Patienten, die eine konstante Medikation benötigen, denn nicht alle können einfach auf andere Präparate umgestellt werden. Daher setzen sich ärztliche Fachgesellschaften wie die DGPPN dafür ein, dass die Verfügbarkeit von essenziellen Wirkstoffen sichergestellt wird, um die Patientenversorgung zu gewährleisten. Diese Informationen sind besonders für Menschen mit psychischen Erkrankungen von großer Bedeutung, um Unsicherheiten und Ängste zu verringern.
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