
In einem dramatischen Schritt hat Lieferando beschlossen, alle fest angestellten Kuriere in Österreich zu entlassen. Die Boten werden fortan als Selbstständige arbeiten müssen. Dies ist ein großer Wechsel, da Lieferando sich bislang von seinen Wettbewerbern wie Foodora und Wolt abhob, die schon länger auf ein freiberufliches Beschäftigungsmodell setzen. Die Begründung für diesen Schritt sind die Wettbewerbsnachteile, die das Unternehmen festgestellt hat. Mit dieser Maßnahme erhofft sich das Unternehmen, gegen Lohn- und Sozialdumping in der Branche anzugehen, jedoch wird der bisherige Kollektivvertrag für die Kuriere damit obsolet und dieser verliert seine Bedeutung, wie kosmo.at berichtet.
Foodora ändert ebenfalls sein Geschäftsmodell
Währenddessen plant Foodora eine grundlegende Umstellung seines Geschäftsmodells. Künftig soll nicht nur Restaurant-Essen, sondern auch Lebensmittel und alltägliche Produkte ausgeliefert werden. Diese Entwicklung geht mit dem Abbau von rund 130 Mitarbeitern einher, wie der KURIER berichtet. Die betroffenen Mitarbeiter wurden zur einvernehmlichen Dienstauflösung beim AMS angemeldet, während die bestehenden Rider in der Zustellung nicht betroffen sind. Foodora führt zudem Verhandlungen über bessere Arbeitsbedingungen für seine Mitarbeiter, die aktuell trotz steigender Lebenshaltungskosten nicht im gleichen Maße von Lohnerhöhungen profitieren.
Ein Konflikt um die Arbeitsverträge der Zusteller zieht sich durch die Branche. Während Gewerkschaften eine Lohnerhöhung fordern, zeigt sich die Arbeitgeberseite wenig kooperationsbereit. Die Branche steht insgesamt unter Druck, da die Kuriere gegen die steigenden Lebenshaltungskosten kämpfen und bessere Arbeitsbedingungen fordern. Lieferando und Foodora stehen nicht alleine mit diesem Problem da. Auch Wolt, ein Neuling auf dem österreichischen Markt, hat in Europa mit Protesten seiner Fahrer zu kämpfen. Die Veränderungen in den Beschäftigungsformen und Löhnen der Kuriere werfen ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, mit denen die Branche aktuell konfrontiert ist.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung