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Die Diskussion über die Aufarbeitung der Covid-19-Pandemie wird hitzig geführt. Dr. Christian Mähr, Wissenschaftsexperte von Krone, schlägt vor, die Lehren aus der Geschichte zu betrachten, insbesondere die der Pocken – einer Krankheit, die die Menschheit über Jahrtausende hinweg gepeinigt hat. 1979 wurde die Pocken für ausgerottet erklärt, nach schätzungsweise 12.000 Jahren der Plage, beginnend mit dem frühesten bekannten Opfer, dem Pharao Ramses V. Diese Krankheit und die darauf folgende Impfkampagne haben die Methoden zur Bekämpfung von Epidemien maßgeblich geprägt, wie Quarks berichtet.
Die Herkunft des Pockenvirus ist entscheidend für die Strategien zur Bekämpfung von SARS-CoV-2. Das Pockenvirus veränderte sich über Jahrhunderte nur wenig und konnte durch konsequente Impfungen effektiv eingedämmt werden. Dies unterscheidet sich erheblich von anderen RNA-Viren, die häufig mutieren, wie das Influenzavirus. Der Virologe Hartmut Hengel erklärt, dass SARS-CoV-2 auch relativ stabil ist, was Hoffnung auf eine erfolgreiche Bekämpfung macht. Während Infizierte mit dem Pockenvirus auf eine von drei Arten reagierten – sie starben, überlebten oder wurden nie krank – lässt SARS-CoV-2 keine Latenz zu, was bedeutet, dass Genesene wahrscheinlich nicht ansteckend bleiben. Diese Erkenntnisse könnten helfen, gezielte Quarantänemaßnahmen zu entwickeln, um die Ausbreitung von Corona zu kontrollieren.
Ein Impfstoff als Schlüssel
Der klare Unterschied zwischen Pocken und SARS-CoV-2 zeigt sich auch in der Infektionsübertragung. Während die Pocken ausschließlich von Mensch zu Mensch übertragen wurden, kann SARS-CoV-2 Speziesbarrieren überwinden. Experten sind optimistisch, dass die bisher gesammelten Erfahrungen mit anderen Coronaviren, wie MERS-CoV und dem ursprünglichen SARS, zur Entwicklung eines Impfstoffs gegen SARS-CoV-2 führen könnten. Hengel betont jedoch, dass die Entwicklung solcher Impfstoffe Zeit braucht und sorgfältig geprüft werden muss, um eine dauerhafte Immunität zu gewährleisten - ein Prozess, der oft Jahre in Anspruch nimmt.
Bis zu einem ausreichenden Impfangebot bleibt es essenziell, Schutzmaßnahmen wie Abstandshalten, gründliches Händewaschen und das Tragen von Mund- und Nasenschutz konsequent zu befolgen, um die Verbreitung des Virus zu minimieren und mögliche Re-Infektionen zu verhindern. Es ist eine kritische Zeit für die Gesundheitsstrategien in der Gemeinschaft, und die Rückschlüsse aus der Pockenbekämpfung könnten entscheidend sein.
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