
Am 6. April 2025 fand auf dem Judenplatz in Wien eine bewegende Kundgebung statt, die den 59 israelischen Geiseln gewidmet war, die von der Hamas gefangen gehalten werden. Diese Gedenkveranstaltung fiel mit dem eineinhalbjährigen Jubiläum der Gefangennahme der Geiseln zusammen, das am 7. April 2025 begangen wird. Zwischen 350 und 400 Personen nahmen teil und äußerten ihren dringenden Appell an internationale Organisationen, sich für die sofortige Freilassung der Geiseln einzusetzen. In der Mitte des Platzes wurden 1.000 Kerzen in Form eines Davidsterns aufgestellt, um an die unfreiwilligen Schicksale zu erinnern.
Die Teilnehmer hielten rund um den Davidstern 59 Plakate mit Bildern der gefangenen Geiseln hoch. Angehörige der Geiseln, darunter eine Tante von Bar Kuperstein, berichteten von den misslichen Lebensbedingungen der Gefangenen, die keinen Zugang zu Essen, Trinken und medizinischer Versorgung hätten. Sie äußerten die besorgniserregende Befürchtung, dass ohne baldige Maßnahmen die Geiseln verloren gehen könnten.
Appelle zur Freilassung
Oberrabbiner Jarom Engelmayer betonte während der Veranstaltung die Zunahme des Antisemitismus in Wien seit dem Angriff der Hamas und beschrieb die Stimmung in seiner Gemeinde als bedrückt, hob aber gleichzeitig hervor, dass die Gemeinde trotz der aktuellen Herausforderungen stark bleibt. Ein Freund der Geisel Tal Shoham äußerte, dass es immer Hoffnung gebe, die Geiseln zurückzubringen und forderte die Teilnahme der internationalen Gemeinschaft.
In einem parallelen Kontext forderte Agnès Callamard, die Generalsekretärin von Amnesty International, die Hamas auf, zivile Geiseln sofort und bedingungslos freizulassen. Laut Amnesty wurden bislang mindestens 240 Geiseln im Gazastreifen registriert, darunter 33 Kinder und ältere Menschen. Zudem wurde berichtet, dass bisher vier zivile Geiseln, alle Frauen, von der Hamas freigelassen wurden.
Gesundheit und Sicherheit der Geiseln
Die gesundheitlichen Bedingungen der Geiseln stehen ebenfalls im Fokus der Berichterstattung. Ella Ben Ami, deren Eltern am 7. Oktober 2023 entführt wurden, forderte die Regierung auf, sich aktiv um die Geiseln zu kümmern, und berichtete von der besorgniserregenden Situation ihrer Mutter, die an gesundheitlichen Einschränkungen leidet. Ihr Appell schloss den dringenden Wunsch ein, Druck auf die derzeitigen Sicherheitskräfte auszuüben, um die Freilassung der Geiseln zu erreichen.
Laut Amnesty International ist die Behandlung von Geiseln ein schwerwiegendes Thema, da Geiselnahmen als Kriegsverbrechen gelten. Der Zugang des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz zu den Geiseln wird dringend gefordert, um deren Wohlergehen zu überwachen. Zudem müssen die Geiseln medizinisch versorgt werden, insbesondere wenn sie verletzt oder krank sind.
Die Bombardierungen des Gazastreifens durch Israel dauern an, was die humanitäre Situation weiter verschärft. Amnesty berichtet auch von über 10.000 getöteten Palästinenser*innen, darunter 4.200 Kinder, sowie einer Zunahme von Verhaftungen und Misshandlungen im Westjordanland. Es gibt einen dringenden Aufruf zu einem sofortigen Waffenstillstand, um das gefährdete Leben von Zivilpersonen zu schützen und humanitäre Hilfe zu gewähren.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Situation für die Geiseln in Gaza und die umliegenden Zivilbevölkerungen sowohl in Israel als auch in Palästina äußerst besorgniserregend bleibt. Die anhaltenden Appelle zur Freilassung und zur humanen Behandlung aller Gefangenen verdeutlichen das dringliche Bedürfnis nach einer Lösung im Kontext des anhaltenden Konflikts.
Für weitere Informationen zu diesem Thema lesen Sie die Berichte auf Vienna.at, Amnesty Österreich und Amnesty Deutschland.
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