Kuh-Attacke in Kärnten: Urlauberin und Bäuerin schwer verletzt!

Kuh-Attacke in Kärnten: Urlauberin und Bäuerin schwer verletzt!

Glödnitz, Österreich - Am Samstagabend erlebte eine Familie aus Deutschland in Glödnitz, Kärnten, einen dramatischen Vorfall, als sie während eines Spaziergangs von einer Kuh attackiert wurde. Die 40-jährige Mutter und ihre fünfjährige Tochter wurden gegen 20:15 Uhr verletzt, als die Kuh über einen dreifach gespannten Stacheldrahtzaun sprang und auf die Urlauber zulief. Die Tiere befanden sich auf einer Weide, die insgesamt sechs Kühe und ein Kalb beherbergte. Nach dem Angriff riefen die Urlauber um Hilfe, was die 64-jährige Bäuerin anlockte, die in der Nähe war und ebenfalls verletzt wurde. Für die Bäuerin waren die Verletzungen schwerwiegend und sie musste umgehend mit dem Rettungshubschrauber RK1 ins Klinikum Klagenfurt geflogen werden.

Die beiden verletzten Urlauberinnen wurden mit einem Rettungswagen ins ELKI Klagenfurt gebracht. Die Schwere der Verletzungen sowohl der Mutter als auch der Tochter war zunächst unklar. Der Vorfall wirft nicht nur Fragen zur Sicherheit im Umgang mit Weidetieren auf, sondern erinnert auch an die Herausforderungen, die aus der Zucht und Haltung von Milchkühen resultieren.

Sicherheitsrisiken mit Weidetieren

Die Attacke verdeutlicht die potenziellen Gefahren, die von Weidetieren ausgehen können, besonders in touristischen Regionen. In vielen Fällen wird die Verantwortung für das Verhalten von Kühen auf die Zuchtmethoden zurückgeführt. Aktuelle Diskussionen der Landwirtschaftsexperten, wie Martens, zielen darauf ab, eine Abkehr von der Leistungsfokussierung in der Zucht zu erreichen. Dies könnte dazu beitragen, das Wohlbefinden der Kühe zu verbessern und gleichzeitig die Sicherheit für Menschen zu erhöhen.

Jürgen Hartmann von der Rinder-Union West und sein Kollege Hartwig Meinikmann heben die Bedeutung der Milchleistung als zentrales Zuchtkriterium hervor. Trotzdem zeigen neuere Zuchtwerte, dass Aspekte wie „Nutzungsdauer“ und „Gesundheit“ an Bedeutung gewinnen. Früher wurde hauptsächlich auf Milchleistung und äußeres Erscheinungsbild geachtet, doch zunehmend beeinflussen Daten über die Abgangsgründe der Kühe die Zuchtwerte und deren Gestaltung.

Gesundheit der Kühe im Fokus

Die Zucht von Hochleistungsmilchkühen steht häufig in der Kritik, da Verantwortung für Gesundheitsrisiken oft der Zucht zugeschrieben wird. Der neue Relativzuchtwert gesamt (RZG), der seit April 2021 in Kraft ist, berücksichtigt die Gesundheit der Tiere zu 18%, während die Milchleistung nur noch 36% ausmacht, was zuvor bei 45% lag. Dies zeigt einen langsamen, aber entscheidenden Wandel im Ansatz der Kuhzucht.

Um die Gesundheit der Kühe zu fördern, ist es notwendig, umfassende Datenanalysen durchzuführen, da Lebensbedingungen und das Management der Landwirte einen entscheidenden Einfluss auf die Tiere haben. Manch Landwirt unterschätzt jedoch das Krankheitsaufkommen in seinen Beständen, was die Situation zusätzlich kompliziert.

Die Vorfälle in Kärnten verdeutlichen, dass der Umgang mit Weidetieren einer besonderen Aufmerksamkeit bedarf. Die Verbesserung der Zuchtmethoden könnte nicht nur das Wohl der Kühe erhöhen, sondern auch die Sicherheit für Menschen, die in der Umgebung von landwirtschaftlichen Betrieben leben oder diese besuchen. Die Balance zwischen Tierwohl und landwirtschaftlichen Ansprüchen bleibt eine zentrale Herausforderung in der modernen Tierhaltung.

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OrtGlödnitz, Österreich
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