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Im Zentrum eines hitzigen Streits steht der österreichische Springreiter Max Kühner, der wegen erhobener Vorwürfe des Tierschutzrechts ins Visier der Justiz geriet. Ein Gericht in Starnberg hat nun das Verfahren gegen Kühner eingestellt, wie der Österreichische Verband (OEPS) mitteilte. Zuvor war dem 50-Jährigen, der für Österreich bei den Olympischen Spielen in Paris antreten will, vorgeworfen worden, bei der Ausbildung seiner Pferde „aktives Barren“ angewendet zu haben – eine in Deutschland verbotene Methode, bei der ein Pferd beim Springen mit einem Stab gegen die Beine geschlagen wird. Kühner, der die Vorwürfe kategorisch zurückweist, betont, dass das Wohl seiner Tiere stets an erster Stelle stehe. „Das Wohl der Tiere hat für uns oberste Priorität“, äußerte er sich zu den Anschuldigungen, die ihn mittlerweile über ein Jahr begleiten.
Elisabeth Max-Theurer, Präsidentin des OEPS, stellte klar, dass sie von der Unschuld Kühners überzeugt sei und die Vorwürfe als bewusste Diffamierung betrachtet. "Die alten Vorwürfe wurden einfach an der falschen Zeit gestreut“, erklärte sie, und vermutet dazu auch Neid auf Kühners Erfolge – er zählt zu den besten Reitern der Welt. Zudem berichtete sie von einer PETA-Inspektion seines Anwesens, die die Ermittlungen ins Rollen brachte. Die Staatsanwaltschaft München II hatte im März Strafbefehle beantragt, basierend auf einem Besuch durch Tierschutzaktivisten mit tierärztlicher Unterstützung. Max-Theurer sieht die ganze Situation als „lächerlich“ an und fordert eine detaillierte Aufklärung, während sie die professionelle Betreuung von Kühners Pferden lobt.
Kontroversen im Pferdesport
Max-Theurer ist selbst eine erfahrene Reiterin und kritisierte, dass solche Vorfälle den guten Ruf des Pferdesports gefährden könnten. "Das ist schade für unseren schönen Sport," betonte sie. An anderer Stelle wies sie auf den richtigen Umgang im Pferdesport hin und sprach über die Notwendigkeit von Standards, die das Wohl der Tiere sichern sollen. Verletzende Praktiken, wie sie jüngst bei einer suspendierten britischen Olympiareiterin zu sehen waren, schaden dem Ansehen der Disziplin und zeigen, dass im Sport verstärkt aufgepasst werden muss. Die Debatte, die damit angestoßen wurde, könnte auch zukünftig zu Veränderungen führen, denn ab 2028 wird das Reiten im Modernen Fünfkampf durch einen Hindernisparcours ersetzt.
Diese Entwicklungen werfen ein Licht auf die Herausforderungen, vor denen der Pferdesport steht. Trotz schwieriger Zeiten bleibt die Hoffnung, dass die Integrität des Sports durch Transparenz und verantwortungsbewusste Praktiken gewahrt werden kann, während sich Max Kühner nun auf seine olympischen Chancen vorbereitet.
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