Ab Mitte 2025 können Häuslbauer in Österreich aufatmen: Die umstrittene KIM-Verordnung, die strenge Richtlinien für die Vergabe von Wohnkrediten festlegte, wird auslaufen. Laut dem Finanzmarktstabilitätsgremium (FMSG) gibt es aktuell keine systemischen Risiken für den Bankensektor mehr, was die Entscheidung zur Beendigung der Regelungen erleichtert. Die KIM-Verordnung wurde 2022 eingeführt, um während einer Zeit explodierender Immobilienpreise und historisch niedriger Zinsen als Schutzmaßnahme für Kreditnehmer und Banken zu fungieren, wie heute.at berichtete. Der Rückgang der Kreditausfälle zeigt, dass die Verordnung effektiv war, jedoch beeinträchtigte sie auch den Erwerb von Eigentum erheblich.
Banken und Immobilienunternehmen feiern das bevorstehende Auslaufen der Regelung. Gerald Gollenz, Obmann des Immobilienfachverbands, betont, dass die strengen Richtlinien den Immobilienkauf massiv behindert haben. Der Wegfall dieser Hürden wird als "sehr erfreulich" beschrieben. Auch Minister Gunter Mayr erwartet, dass dies zu mehr Flexibilität bei der Kreditvergabe führen wird, was die Schaffung von Wohneigentum erleichtern dürfte. Niedersachsens Landeshauptfrau, Johanna Mikl-Leitner, sieht dies als positive Entwicklung für alle Häuslbauer. Kritiker wie die grüne Abgeordnete Nina Tomaselli warnen jedoch vor den Risiken, die das Auslaufen der Verordnung mit sich bringen könnte, da die Immobilienpreise weiterhin hoch bleiben und eine breite Zugang zur Eigenheimfinanzierung erschwert wird, wie salzburg24.at berichtete.
Neuer Schwung für den Wohnungsbau
Die Bauwirtschaft erhofft sich durch das Auslaufen der KIM-Verordnung einen neuen Schwung. Michael Klien, ein Wohnbauexperte des WIFO, äußerte sich optimistisch: "Wenn die Leute wieder leichter einen Kredit bekommen, werden wieder leichter Eigenheime und Eigentumswohnungen finanziert." Die Erleichterung bei der Kreditvergabe könnte nicht nur die Immobilienbranche, sondern auch die Bauwirtschaft erheblich beleben. Die Initiativen zur Belebung des Marktes könnten sowohl den Bau von Neubauten als auch die allgemeine Verfügbarkeit von Wohnraum in Österreich unterstützen.