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Ein alarmierendes Bild zeichnet sich in Europa ab: Arbeitsbedingte Krebserkrankungen sind eine der Hauptursachen für Tod in der Region, und jedes Jahr verlieren über 100.000 Menschen in der EU ihr Leben an den Folgen krebserregender Substanzen am Arbeitsplatz. Insbesondere Österreich ist betroffen, wo jährlich etwa 1.800 Menschen an den Folgen dieser Erkrankungen sterben, wie das Gailtal Journal berichtet. Trotz des Verbots von Asbest in Österreich seit 1990 bleibt diese gefährliche Substanz bei Renovierungsarbeiten eine Bedrohung. Aber nicht nur Asbest – auch andere chemische Schadstoffe wie Dieselabgase und Holzstaub sind ernstzunehmende Gefahren, die mehr Aufmerksamkeit und modernisierte Schutzmaßnahmen erfordern.
Notwendige Veränderungen
Ein weiteres zentrales Problem ist, dass in Österreich Angestellte keine Pflicht haben, eine Krebserkrankung zu melden. Dies birgt die Gefahr, dass Arbeitgeber nicht über mögliche Gefahren für die Gesundheit informiert werden und somit keine präventiven Maßnahmen ergreifen konnten. Laut dem Europäischen Gewerkschaftsinstitut (ETUI) ist die Statistiken zur Exposition gegenüber gefährlichen Stoffen lückenhaft, und viele Unternehmen führen keine entsprechenden Aufzeichnungen über die Arbeitsbedingungen. Darüber hinaus sind gesetzliche Grenzwerte seit Jahrzehnten nicht aktualisiert worden. Wenn anerkannte Präventionsmaßnahmen konsequent umgesetzt würden, könnte ein großer Teil dieser Erkrankungen vermieden werden, so der Aufruf des Österreichischen Gewerkschaftsbundes (ÖGB), der eine grundlegende rechtliche Überarbeitung fordert.
Die Herausforderungen sind besonders gravierend für Frauen, die im Kontext von Berufskrankheiten häufig unterrepräsentiert sind. Gesundheitsrisiken, die in Berufen mit hoher Frauenquote auftreten, wie die Auswirkungen von Nachtarbeit, werden oft nicht ausreichend berücksichtigt. Dies führt dazu, dass krebserregende Erkrankungen wie Brustkrebs in vielen Fällen nicht als Berufskrankheit anerkannt werden, was einer umfassenden Reform bedarf, um Gleichheit im Gesundheits- und Arbeitsschutz zu gewährleisten, wie aus den Berichten des Europäischen Kommission hervorgeht.
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