Innsbruck, 04.12.2024 - Die traditionsreiche Krampuszeit in Österreich bekommt einen kritischen Blick. Der Tiroler Ordensmann Martin Frank Riederer äußerte in einem Leserbrief an die "Tiroler Tageszeitung" seine Bedenken zur Entwicklung dieser beliebten Bräuche, die ursprünglich mit der religiösen Figur des Nikolaus verbunden sind. Immer weniger wird der Nikolaus in den Krampus- und Tuifl-Aufmärschen integriert, was Riederer als bedenklich beurteilt. Er merkt an, dass der Fokus stärker auf dem „Hässlichen und Dämonischen“ liege und nicht mehr auf dem „Guten“. In der Angelegenheit besteht die Gefahr, dass die wirkliche Not der Menschen hinter einer großen Festtagsunterhaltung oft unbeachtet bleibt, wie auch der Anstieg von gewalttätigen Ausschreitungen bei manchen Umzügen.
Krampus: Ein Ungeheuer mit langer Geschichte
Die Ursprünge des Krampus, ein horniges Wesen aus der Alpenfolklore, die mit St. Nikolaus assoziiert wird, sind tief in vorchristlichen Bräuchen verwurzelt. Der Krampus, der bestraft, während der Nikolaus belohnt, wird oft in aufwendigen handgefertigten Masken und Fellen dargestellt. Die Hauptveranstaltung, Krampusnacht, findet in der Nacht zum 5. Dezember statt. Dafür kleiden sich viele junge Männer in beeindruckende Kostüme und ziehen mit Glocken, Ketten und Birkenruten durch die Straßen und sorgen für ein unvergessliches Spektakel in den Städten und Dörfern, besonders in den Tiroler und Salzburger Alpenregionen, so viennatimes.com.
Während die Popularität der Krampus-Feierlichkeiten in den letzten Jahren, teilweise auch gefördert durch Social Media, zugenommen hat, warnen Stimmen wie die von Riederer vor einer Entfremdung der ursprünglichen Bedeutung. Besondere Aufmerksamkeit sollte auf den Erhalt der Authentizität der Feierlichkeiten gelegt werden, damit sich die Gemeinschaft nicht nur im Spektakel verliert, sondern die tiefere symbolische Bedeutung, die der Krampus als Teil dieser kulturellen Tradition darstellt, weiterhin geschätzt wird.
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