
Die Staatsanwaltschaft Trient erhebt massive Vorwürfe gegen den österreichischen Unternehmer René Benko, dem die Rolle als "Anführer einer mafiaartigen kriminellen Vereinigung" zugeschrieben wird. Laut den Ermittlungsakten agierte Benko mit Unterstützung des Bozner Steuerberaters Heinz Peter Hager und des Unternehmers Paolo Signoretti aus Rovereto, um unrechtmäßige Gewinne durch die Erlangung von Konzessionen und Genehmigungen zu erzielen. Benko steht im Verdacht, in verschiedenen Immobilienprojekten verwickelt zu sein, bei denen die örtlichen Beamten und Bürgermeister möglicherweise Bestimmungen der öffentlichen Verwaltung manipuliert haben, so tt.com.
Insbesondere die Leiterin der Abteilung für Stadtplanung in Bozen, Daniela Eisenstecken, sieht sich schweren Vorwürfen gegenüber. Sie soll ihr Amt missbraucht haben, um Genehmigungen außerhalb der gesetzlichen Vorgaben zu erteilen und ein Dossier mit vertraulichen Informationen erstellt haben, das zur Erpressung von Verwaltungsmitarbeitern genutzt wurde. Die Ermittlungen betreffen insgesamt 77 Personen, darunter fünf Südtiroler, wobei acht Personen bereits unter Hausarrest gestellt wurden. Versuche, öffentliche Aufträge durch Geschenke und Geldzahlungen an Beamte zu erlangen, stehen ebenfalls im Fokus der Ermittlungen, wie vienna.at berichtet.
Vizekanzler und Beamtenminister Werner Kogler äußerte sich zu den Vorwürfen und beschrieb die Situation als "mitten in der Mafia-Szenerie". Er betonte, dass er die Details der Vorwürfe nicht überprüfen könne, aber es offenbar heftige Anschuldigungen gebe. Das Ausmaß der Ermittlungen und die Machtstruktur hinter Benko könnten weitreichende Folgen haben, auch wenn bis zum Abschluss der Ermittlungen die Unschuldsvermutung gilt.
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