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Kontroverse über Krankentage: Greift die Allianz die soziale Sicherheit an?

Die Debatte um die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall nimmt in Deutschland an Fahrt, nachdem Allianz-Chef Oliver Bäte eine radikale Änderung vorschlug: Die Abschaffung der Lohnfortzahlung am ersten Krankheitstag. Dies könnte Arbeitnehmer dazu zwingen, die Kosten für ihren ersten Tag der Krankheit selbst zu tragen, was die Arbeitgeber finanziell entlasten würde. Anja Piel, Vorstandsmitglied des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), konterte diesen Vorschlag und wies darauf hin, dass die Lohnfortzahlung ein wertvolles Gut ist, insbesondere in einer Zeit, in der viele Beschäftigte trotz Krankheit zur Arbeit erscheinen. Sie betonte, dass niemand zusätzliche Anreize benötige, um sich krank zu melden, und verwies auf die alarmierenden Ideen zur Stärkung des Präsentismus – dem Arbeiten trotz Krankheit – die, so Piel, Gesundheit und Sicherheit der Arbeitnehmer gefährden.

Steigende Krankheitszahlen und politische Reaktionen

Statistiken zeigen, dass Arbeitnehmer im Jahr 2023 im Durchschnitt 15,1 Tage krankgeschrieben waren, ein Trend, der die Diskussion um die Lohnfortzahlung weiter anheizt. Das Gesundheitssystem wird zunehmend unter Druck gesetzt, wie auch Unionspolitiker, wie Sepp Müller (CDU), anmerken. Müller ist offen für die Idee, den Karenztag wieder einzuführen, um die Belastungen des Sozialsystems zu verringern. Demgegenüber hat Hans-Jürgen Urban von der IG Metall diese Überlegungen als unverschämt bezeichnet, da sie die soziale Sicherheit unterminieren und dazu führen könnten, dass Krankheiten weiterverbreitet werden. Urban verlangt, dass die Lösung nicht in der Kürzung von Rechten besteht, sondern in besseren Arbeitsbedingungen.

Die Diskussion über den ersten Krankheitstag ist nicht neu, bereits im Vorjahr sorgte ein Vorstoß aus Österreich für Aufsehen. Während Länder wie Schweden oder Dänemark bereits Karenztage eingeführt haben, bleiben die durchschnittlichen Fehltage in diesen Ländern niedriger als in Deutschland. Während die Aussagen Bätes und Müllers auf die Notwendigkeit von Veränderungen hinweisen, zeigt Piel mit ihren Argumenten, dass die Effizienz der deutschen Wirtschaft stark von der Gesundheit ihrer Mitarbeiter abhängt. In diesem Spannungsfeld zwischen wirtschaftlicher Effizienz und sozialer Verantwortung wird die Debatte über die Lohnfortzahlung weiterhin intensiv geführt und könnte weitreichende Auswirkungen auf die Arbeitswelt haben, wie manager-magazin.de und vienna.at berichten.

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Vienna, Österreich
Beste Referenz
vienna.at
Weitere Quellen
manager-magazin.de

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