Im Skandal um den in die Pleite geratenen Tiroler Immobilien-Tycoon René Benko wurde der Südtiroler Landeshauptmann Arno Kompatscher (SVP) am Dienstag von der Staatsanwaltschaft Trient als Auskunftsperson befragt. Der Fokus lag auf Kompatschers Beziehung zu Heinz Peter Hager, einem Steuerberater und Vertrauten Benkos, der wegen seiner vermeintlichen Verstrickung in eine kriminelle Vereinigung unter Verdacht steht. Die Ermittlungen zielen darauf ab, Benko als möglichen Anführer einer „mafiösen kriminellen Gruppe“ zu identifizieren, die das Ziel hatte, ungerechtfertigte Konzessionen zu erlangen, wie aus den geheimen Akten hervorgeht, berichtete Krone.
Kompatscher wurde als „persona informata sui fatti“ vernommen, was bedeutet, dass er über Tatsachen aussagen kann, die für die Ermittlungen wichtig sind. Obwohl Details der Befragung nicht veröffentlicht wurden, bestätigte eine Sprecherin, dass es um verschiedene Verwaltungsverfahren im Zuständigkeitsbereich des Landes ging, so TT. Die politische Opposition in Südtirol hat Kompatscher und seine Verbindungen zu Hager kritisiert, obwohl weder er noch andere Mitglieder der SVP direkt in die Untersuchung involviert sind. Hager seinerseits hatte zuvor für einige Wochen unter Hausarrest gestanden und ist inzwischen wieder auf freiem Fuß.
Unterdessen befindet sich Benko seit dem 23. Januar in Untersuchungshaft in Wien, nachdem er in Innsbruck wegen Betrugsverdachts verhaftet wurde. Ein Haftbefehl gegen ihn aufgrund der laufenden Ermittlungen wurde in Italien erlassen, kann jedoch in Österreich nicht vollstreckt werden, da österreichische Staatsbürger nicht ausgeliefert werden, wenn auch im Inland gegen sie ermittelt wird. Die Ermittlungen ziehen sich mittlerweile über 77 betroffene Personen, während ein Haftprüfungstermin für Benko ansteht.
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