Eine überraschende Wende in der Kokain-Affäre um „Don Pablo aus dem Südburgenland“ sorgt für Aufregung im Landesgericht Eisenstadt. Die Hauptbeschuldigte, eine Anfang 20-jährige Frau, die keine Vorstrafen hat und als Lehrling arbeitet, war zunächst wegen Drogenhandels angeklagt worden. Sie gestand, in der Vergangenheit Kokain und Cannabis konsumiert zu haben und bestätigte, von „Don Pablo“ geringe Mengen an Kokain für sich selbst erworben zu haben. Allerdings bestritt sie, im größeren Stil Drogen verkauft zu haben. Die Anklägerin warf ihr vor, zwischen Januar 2022 und April 2023 etwa 160 Gramm Kokain zum Preis von rund 10.000 Euro erworben zu haben, basierend auf Zeugenaussagen und sichergestellten Drogen des Ermittlungsverfahrens, wie MeinBezirk berichtete.
Der fall nahm jedoch eine dramatische Wendung, als ein Zeuge, ein Bekannter der Angeklagten, seine früheren belastenden Aussagen zurücknahm. Er hatte in seinem eigenen Drogenprozess die Frau beschuldigt, in den Drogenhandel verwickelt zu sein, korrigierte sich jedoch vor Gericht und gab zu, dass seine früheren Angaben „nicht stimmten“ und das er „sich im Kalender vertan“ habe. Richterin Gabriele Nemeskeri stellte daraufhin den Drogenhandelsvorwurf ein und erließ gegen die junge Frau eine zwei Jahre andauernde Probezeit wegen des Eigenkonsums, laut ZDF.
Diese dramatischen Enthüllungen werfen ein Licht auf die Herausforderungen im Umgang mit Drogenkriminalität in Österreich und zeigen, wie Zeugenaussagen den Ausgang von Prozessen entscheidend beeinflussen können. „Das ist keine Kleinigkeit“, bemerkte die Richterin, während der Hauptbelastete, „Don Pablo“, seine Rolle im Drogenverkauf nur mit dem Hinweis auf den gemeinsamen Konsum der Drogen abmilderte. Die Entwicklungen im Gerichtssaal verdeutlichen die komplexen und oft chaotischen Verhältnisse im System der Drogenkriminalität und die drastischen Konsequenzen für die betroffenen Personen.
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