Alarmierende Zahlen aus Österreich zeigen, dass bis zu 840.000 Menschen in Hochwassergebieten leben. Das Landwirtschaftsministerium weist darauf hin, dass diese Betroffenen damit rechnen müssen, mindestens einmal in ihrem Leben mit einem "Jahrhunderthochwasser" konfrontiert zu werden. Besonders gefährdet sind dabei die Regionen entlang der Donau und im alpinen Raum. Die klimatischen Veränderungen bringen aber nicht nur Hochwasser mit sich: Hitzewellen, Orkane und Dürreperioden sind ebenfalls Themen, die alle Österreicher betreffen können, wie Heute.at berichtet.
Für Arbeitnehmer gibt es kaum ausreichenden rechtlichen Schutz bei Naturkatastrophen. Der österreichische Arbeitsrechtsschutz erlaubt in Fällen, in denen ein Arbeitnehmer direkt von einer Katastrophe betroffen ist, eine bis zu eine Woche andauernde Dienstfreistellung mit Entgeltfortzahlung. Kritisch wird es jedoch, wenn das Ereignis als "umfassendes Elementarereignis" klassifiziert wird, wie bei dem jüngsten Hochwasser in Niederösterreich. Dann liegt die Entscheidung über Gehaltsfortzahlungen im Ermessen des Arbeitgebers und ist nicht rechtlich verpflichtend. Experten aus der Arbeiterkammer und dem ÖGB fordern daher dringend eine Reform des Arbeitsrechts, um dieses an die Herausforderungen des Klimawandels anzupassen, da die bisherigen Regelungen im Angesicht zunehmender Extremwetterereignisse als unzureichend gelten, wie AWBlog.at feststellt.
Klimawandel gefährdet Arbeitnehmer
Die Auswirkungen des Klimawandels sind für die Arbeitnehmer in allen Wirtschaftsbereichen spürbar. Zu geringe Schutzvorkehrungen führen bereits jetzt zu einem Anstieg von hitzebedingten Erkrankungen. 2022 gab es in Europa 15.000 hitzebedingte Todesfälle, mehrere hundert davon allein in Österreich. Auch Stürme und andere Unwetter sind zunehmend eine Lebensgefahr, sowohl auf dem Weg zur Arbeit als auch am Arbeitsplatz selbst. Das bestehende Arbeitsrecht ist jedoch nicht auf diese Realität vorbereitet und erfordert kurzfristige Anpassungen, um tragfähige Antworten zu finden.
Die Erhöhung der Temperaturen und die steigende Häufigkeit extremer Wetterereignisse führen dazu, dass die Rechtssicherheit für Arbeitskräfte in Österreich enorm gefährdet ist. Unklare Regelungen im Dienstverhinderungsrecht sorgen dafür, dass wichtige Fragen, wie etwa die Rechte der Beschäftigten während eines Naturereignisses, oft nur im Einzelfall entschieden werden. Das zeigt die Dringlichkeit, ein klimafit gestaltetes Arbeitsrecht zu entwickeln, um die Interessen der Arbeitnehmer tatsächlich zu schützen und die Unsicherheiten zu beseitigen.
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