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In Graz haben sich die Diözesen Graz-Seckau und Gurk-Klagenfurt kürzlich mit Vertretern der Katholisch-theologischen Fakultät der Uni Graz versammelt, um über die Zukunft der Kirche zu diskutieren. Im Mittelpunkt des Gespräches stand die Umsetzung der Ergebnisse der letzten Bischofssynode, die im Oktober im Vatikan stattfand. Ziel ist es, die Kirche synodaler und mitbestimmungsfreundlicher zu gestalten. Bischof Wilhelm Krautwaschl und andere Fachleute betonten die Notwendigkeit, eine offene Gesprächskultur zu fördern, um echte Veränderungen zu ermöglichen. Diese Ansicht wurde von Professor Ralf Lutz unterstrichen, der erklärte: "Wirkliches Zuhören bedeutet, dass man zulässt, sich zu verändern". Diese Entwicklungen sind gekoppelt an die Herausforderungen, die die Synode aufgeworfen hat, insbesondere hinsichtlich der Rolle der Frauen in der Kirche. Laut der Diözese Graz-Seckau gibt es unterschiedliche Meinungen zur Priesterweihe für Frauen, während andere bereits beim Diakonat auf Widerstände stoßen.
Wachstum und Teilhabe
Die Diözese Graz-Seckau, unter der Leitung von Bischof Krautwaschl, setzt sich aktiv für die Teilhabe aller Getauften ein. Bis 2018 wurde im Rahmen des Projekts "Diözesaner Weg" ein zukunftsweisender Plan erarbeitet, der die Kirche als eine Gemeinschaft gestalten möchte, die aktiv auf die Bedürfnisse der heutigen Gesellschaft reagiert. Die Diözese umfasst 25 Dekanate mit 388 Pfarren und hat über 1,2 Millionen Einwohner, von denen ein erheblicher Teil katholisch ist. Diese breite Mitgliederbasis soll durch synodale Bildung und eine wertschätzende Gesprächskultur weiter gestärkt werden. Sarah Knolly und Bruno Almer wiesen darauf hin, dass diese Lern- und Übungsprozesse auch in anderen gesellschaftlichen Bereichen anwendbar sein sollten, um mehr Menschen für die Themen der Kirche zu interessieren.
Wie kathpress.at berichtet, wurden bei der Sitzung alle Teilnehmenden sich einig, dass Veränderungen nur durch die aktive Mitwirkung aller Gläubigen möglich sind. Das Zusammenspiel zwischen Laien und Geistlichen spielt eine entscheidende Rolle, um die Kirche als offenen und einladenden Ort für alle zu positionieren. In diesem Kontext ist der Anspruch an Vielfalt und Gleichheit innerhalb der kirchlichen Strukturen ein zentrales Anliegen, wie auch katholisch.at betont. Damit steht die katholische Kirche in Österreich vor einer entscheidenden Phase der Transformation, die auch durch die Stimmen der Frauen und Laien maßgeblich mitgestaltet werden soll.
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