Die österreichische Baubranche atmet auf: Das Finanzmarktstabilitätsgremium (FMSG) hat das Auslaufen der KIM-Verordnung beschlossen, welche strenge Vorschriften für Immobilienkredite verhängt hat. Renate Scheichelbauer-Schuster, Obfrau der Bundessparte Gewerbe und Handwerk in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), bezeichnet diese Entscheidung als "gute Nachricht" für die Bauwirtschaft und angrenzende Sektoren, die seit geraumer Zeit unter schwierigen Bedingungen leiden. Ab 2025 wird dieser Schritt voraussichtlich der Talsohle im Wohnbau entgegenwirken und den Erwerb von Wohneigentum, besonders für Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen, erleichtern. Der Druck auf den Immobiliensektor soll damit verringert werden, wie ots.at berichtete.
Konjunkturabschwung und Wachstumsimpulse
Trotz dieser positiven Nachricht steht der Sektor weiterhin vor erheblichen Herausforderungen. Die jüngsten Berichte zeigen, dass das Gewerbe und Handwerk tiefer in die Rezession gerutscht ist, mit einem Umsatzrückgang von 7,5 Prozent im ersten Halbjahr 2024. Besonders stark betroffen sind investitionsgüternahen Branchen, wie der Metalltechnik und dem Baugewerbe, mit Rückgängen von bis zu 12,3 Prozent. Christina Enichlmair von KMU Forschung Austria hebt hervor, dass auch im Ausbaugewerbe die Auftragslage sich dramatisch verschlechtert hat. Nur wenige Betriebe rechen mit Umsatzsteigerungen für das kommende Quartal, wie wko.at berichtete.
Renate Scheichelbauer-Schuster fordert daher fünf konkrete Maßnahmen zur Ankurbelung der Wirtschaft: Dazu zählen eine gezielte Nutzung der Wohnbauförderung, Anreize zur Verbesserung steuerlicher Abschreibungen, sowie eine Vereinfachung bei der Kreditvergabe. Zudem wird ein Abbau bürokratischer Hürden gefordert, der die Unternehmen im Gewerbe und Handwerk um etwa 430 Millionen Euro pro Jahr entlasten könnte. Um die Konjunktur wieder anzukurbeln, ist laut Scheichelbauer-Schuster eine massive Anstrengung erforderlich, um die aktuelle Abwärtsspirale zu stoppen.
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