Katastrophe in Kanada: Waldbrände außer Kontrolle - Tausende evakuiert!

Kanada kämpft mit verheerenden Waldbränden: Tausende Evakuierte, Notstand in Manitoba und Saskatchewan, Klimawandel als Ursache.
Kanada kämpft mit verheerenden Waldbränden: Tausende Evakuierte, Notstand in Manitoba und Saskatchewan, Klimawandel als Ursache. (Symbolbild/DNAT)

Ontario, Kanada - In Kanada breiten sich derzeit verheerende Waldbrände in mehreren Provinzen aus. Besonders betroffen sind Manitoba, Saskatchewan, Alberta, British Columbia und Ontario, wo über 120 Brandherde registriert wurden. Etwa die Hälfte dieser Feuer ist bereits außer Kontrolle, was Tausende von Menschen zur Evakuierung zwingt. Die Situation wird von den Behörden als äußerst kritisch beschrieben.

Manitobas Premierminister Wab Kinew hat die Bevölkerung aufgefordert, für Regen zu beten, da nennenswerter Niederschlag zur Brandbekämpfung nicht in Sicht ist. Infolge der extremen Trockenheit und des starken Windes haben die Brände breiten Raum zur Ausbreitung erhalten. Diese Faktoren gelten als Hauptursachen für die katastrophalen Bedingungen, die in Kanada herrschen. Auch in Saskatchewan hat die Regierung den Notstand ausgerufen, während der Regierungschef Scott Moe die Situation als schlimmer als je zuvor bezeichnet.

Historische Dimension der Brände

Diese Brände stellen die verheerendsten in der Geschichte Kanadas dar. Seit Beginn der Aufzeichnungen wurde eine Fläche von über 15 Millionen Hektar verbrannt, was fast der Hälfte der Fläche Deutschlands entspricht. Damit sind die bisherigen Brandflächen mehr als doppelt so hoch wie im schlimmsten Jahr 1995, als über 7 Millionen Hektar verbrannten. Laut Alexander Held, einem Forstwissenschaftler, handelt es sich um eine „neue Qualität“ von Bränden, die sich jenseits der Kontrollschwelle entwickeln.

Obwohl die Gesamtzahl der Brände nicht gestiegen ist, entwickeln diese größeren Brände so viel Energie, dass sie nahezu unmöglich zu löschen sind. Waldbrände sind ein natürlicher Bestandteil des Ökosystems, jedoch haben diese aktuellen Ereignisse das Maß überschritten, das durch natürliche Prozesse reguliert werden kann. Experten führen die verheerende Lage auf Versäumnisse in der Forstwirtschaft und den Klimawandel zurück, die neben Monokulturen auch unzureichende Prävention beinhalten.

Gesundheitliche und ökologische Folgen

Die Brände haben nicht nur direkte Auswirkungen auf die betroffenen Regionen, sondern setzen auch große Mengen CO2 frei – etwa 290 Megatonnen. Dies verwandelt einstige Kohlenstoffsenken in CO2-Quellen. Zudem wird durch die Feuer Feinstaub freigesetzt, was erhebliche Gesundheitsgefahren mit sich bringt. So hatte Montreal im Juni die schlechteste Luftqualität weltweit, während der Rauch aus Kanada sogar Europa erreichte, jedoch in höheren Atmosphärenschichten verblieb.

Experten warnen vor zunehmenden Brandkatastrophen aufgrund des Klimawandels und raten zu einer umfassenden Umstrukturierung der Wälder. Mischwälder und Laubbäume sowie gezielte Präventionsmaßnahmen, wie kontrollierte Feuer im Frühjahr, könnten helfen, Großbrände im Sommer zu verhindern. Aktuell bleibt die Lage angespannt und sorgt für große Besorgnis in der betroffenen Bevölkerung.

Die Ereignisse in Kanada verdeutlichen die dringende Notwendigkeit, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um sowohl der sich verschärfenden Brandgefahr als auch den Folgen des Klimawandels zu begegnen. Experten wie der WWF warnen, dass in Anbetracht der klimatischen Veränderungen die Wahrscheinlichkeit für solche Katastrophen weiter steigen wird. Dies erfordert eine verstärkte internationale Zusammenarbeit und Unterstützung, um die Auswirkungen zu bewältigen und den betroffenen Regionen zu helfen.

Kleine Zeitung berichtet, dass die Situation in Kanada äußerst angespannt ist. Auch Rheinpfalz hebt die Gefährlichkeit der Ausbreitung der Brände hervor, während Tagesschau die klimatischen Zusammenhänge und die Notwendigkeit von Veränderungen in der Forstwirtschaft betont.

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Ort Ontario, Kanada
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