Karl Mahrer: Sicherheitspakt soll Jugendkriminalität in Wien stoppen!

Wien, Österreich - In einem aktuellen Interview spricht Karl Mahrer, der Spitzenkandidat der ÖVP für die bevorstehenden Wien-Wahlen, über dringende Probleme in der Stadt. Mahrer äußert sich besorgt über die eskalierende Jugendkriminalität und erhebliche Versäumnisse in der Bildungspolitik. Er fordert die Schaffung einer eigenen Stadtwache für Wien und sieht dies als einen entscheidenden Schritt, um wieder Verantwortung für die Sicherheit in der Stadt zu übernehmen.

Mahrer ist sich sicher, dass die Rückkehr der Volkspartei in die Regierungsverantwortung nach 25 Jahren „links-linker Politik“ nur gelingen kann, wenn der politische Wille für echte Lösungen vorhanden ist. Dazu zählt auch der von der ÖVP präsentierte Sicherheitspakt für Wien, der die Stärkung der Polizei, die Einrichtung einer 1000-köpfigen Stadtwache sowie flächendeckende Videoüberwachung umfasst. Dieser Vorschlag richtet sich an die wachsende Sorge der Bevölkerung über Sicherheit und Ordnung.

Jugendkriminalität im Fokus

Laut aktuellen Berichten ist die Zahl der von Minderjährigen begangenen Straftaten in den letzten Jahren stark angestiegen. Beispielsweise ist die Zahl der Anzeigen gegen 10- bis 14-Jährige von 6.311 im Jahr 2014 auf 9.730 im Jahr 2023 gestiegen. Diese alarmierenden Zahlen sind Anlass für die Einrichtung einer interministeriellen Arbeitsgruppe zur Bekämpfung der Jugendkriminalität, die am 7. März 2024 gegründet wurde. Dieter Csefan, der Bundeskoordinator der Einsatzgruppen Jugendkriminalität, leitet diese Gruppe und konzentriert sich dabei vor allem auf minderjährige Intensivtäter.

In Wien werden jährlich etwa 500 Schüler wegen gewalttätigen Verhaltens suspendiert, wobei die Tendenz steigend ist. Viele betroffene Jugendliche haben keinen geregelten Tagesablauf und kehren nach einer Suspendierung nicht mehr zurück in die Schule. Extra Projekte zur engmaschigen Betreuung von jungen Tätern scheinen dringend nötig.

Ursachen bekämpfen

Der Anstieg der Jugendkriminalität wird durch soziale Medien und ethnisch motivierte Konflikte angeheizt, insbesondere zwischen Gruppen, die um die Vorherrschaft in Parkanlagen kämpfen. Raubüberfälle sind in Wien ein häufiges Problem, wobei die Opfer oft wehrlose Personen sind. Ein Hotspot für solche Überfälle ist der Treppelweg entlang des Donaukanals.

Um präventiv gegen diese Entwicklungen vorzugehen, wurde ein Entwurf zur Novellierung des Sicherheitspolizeigesetzes zur Vorbeugung gefährlicher Angriffe durch Minderjährige in die Wege geleitet. Ein Waffenverbot wurde zudem am Reumannplatz eingeführt, um die Sicherheit weiter zu erhöhen. Seit März 2024 wurde auch die Präsenz der Polizei verstärkt, insbesondere durch die Einsatzgruppe Jugendkriminalität.

Die gegenwärtige Lage verdeutlicht die Notwendigkeit umfassender Maßnahmen. Mahrer kündigt an, die Ursachen der Jugendkriminalität durch Bildung und Integration bekämpfen zu wollen. In diesem Kontext kritisiert er das Versagen der NEOS in der Deutschförderung und hebt hervor, dass echte Lösungen gefragt sind, um die Herausforderungen der Jugendkriminalität anzugehen.

Die Situation bleibt angespannt, und die angestrebten Maßnahmen und Projekte, wie das Programm „Under18“ für Jugendliche ab zwölf Jahren, das 2025 einen Schwerpunkt bilden soll, könnten entscheidend sein für die Zukunft Wiens und seiner jungen Bewohner.

Die Notwendigkeit zur Reform und zum Handeln ist unbestreitbar; Wien steht vor der Herausforderung, nicht nur die Sicherheitslage zu verbessern, sondern auch soziale und bildungspolitische Brennpunkte anzugehen, um eine positive Wende in der Jugendpolitik zu erreichen. Das Bestreben, Verantwortung und Lösungen in die Hand zu nehmen, wird von vielen Seiten erwartet.

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Ort Wien, Österreich
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