Kardinal Christoph Schönborn, der Erzbischof von Wien, hat in einer aktuellen ORF-Livesendung eine klare Position zur Rolle der Muslime in Österreich bezogen. Zuwanderer müssen sich an die grundlegenden Werte der Demokratie halten und die Grundwerte dieses Landes respektieren. „Das islamische Konzept von Identität, von Staat und Religion ist für uns in dieser Form nicht mehr akzeptabel“, betonte Schönborn, der fordert, dass Muslime in Österreich sich als Bürgerinnen und Bürger dieses Landes bekennen, während sie ihre Religion frei ausüben und zugleich den Respekt gegenüber anderen Religionen wahren müssen, so ORF.
In der gleichen Sendung kündigte Schönborn zudem an, über seine nahezu 30-jährige Amtszeit hinaus als „Brückenbauer“ aktiv bleiben zu wollen. Er blickte auf seine anfängliche Amtszeit zurück, die von innerkirchlichen Konflikten und einem belasteten Verhältnis zu Rom geprägt war. Diese Herausforderungen seien „harte Jahre“ gewesen, doch heute sieht er ein besseres Einvernehmen innerhalb der katholischen Kirche Österreichs, obwohl er anmerkt: „Vielleicht waren wir – und war ich – zu wenig kantig“, berichtete Die Tagespost.
Schönborn äußerte sich auch zur Diskussion um das Frauenpriestertum: „Es gibt kein Recht auf ein Amt in der Kirche. Es gibt Berufungen und Zulassungen.“ Dieses Thema wird auch weiterhin relevant bleiben, insbesondere nach der kürzlich zu Ende gegangenen Weltsynode. Die Erneuerung der Kirche müsse immer von einer persönlichen Ansprache durch Jesus ausgehen, was die Grundlage für die Identifikation der Gläubigen mit der Kirche bildet. In seinen letzten Worten bekannte Schönborn seine Liebe zur Kirche, trotz der Fehler, die er an sich selbst sieht.