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In Niederösterreich stehen die Themen soziale Absicherung und leistbares Wohnen im Mittelpunkt der politischen Diskussion. Laut Markus Wieser, Präsident der Arbeiterkammer Niederösterreich, ist Wohnen ein fundamentales Recht und sollte nicht zu einer finanziellen Belastung werden, die viele Haushalte bis zu 42 Prozent ihres Einkommens kosten kann. Bei der Präsentation einer aktuellen Studie zur Wohnsituation hob Wieser hervor, dass besonders junge Familien von der wachsenden Wohnkostenkrise betroffen sind, weshalb verstärkt geförderte Angebote benötigt werden. Diese Erkenntnisse basieren auf einer umfassenden Erhebung der Arbeiterkammer, die die Brisanz der Wohnsituation in der Region verdeutlicht, so NOEN.
Um den Herausforderungen zu begegnen, fordert Wieser eine Reihe von Maßnahmen: darunter eine gezielte Wohnbauförderung, die Ankurbelung von Sanierungsarbeiten und den Zugang zu günstigem Bauland für gemeinnützige Bauvereinigungen. Aktuellen Statistiken zufolge hat die Bautätigkeit in Österreich seit 2022 erheblich abgenommen, mit einem Rückgang der genehmigten Wohnungen in Niederösterreich von über 15.000 im Jahr 2021 auf nur etwa 6.600 im Jahr 2024 – ein dramatischer Rückgang um fast 60 Prozent. Diese Entwicklungen haben schwerwiegende Auswirkungen auf die gesamte Bauwirtschaft, was der Studienautor Dr. Wolfgang Amann von dem Institut für Immobilien, Bauen und Wohnen erläuterte. Dies wurde ebenfalls von Arbeiterkammer Niederösterreich betont, wo die Dringlichkeit einer umfassenden Reform der Wohnbausituation erkannt wurde.
Zusätzlich wurde die Notwendigkeit betont, dass die Förderprogramme nicht sporadisch, sondern kontinuierlich gestaltet werden müssen, um die Dekarbonisierungsziele bis 2040 zu erreichen. Das jetzige Stop-and-go bei der Sanierungsförderung gefährdet den Fortschritt erheblich, so Amann. Die klare Botschaft ist, dass es sofortiger Maßnahmen bedarf, um die Krise im Wohnungsbau zu bewältigen und leistbares Wohnen für alle sicherzustellen.
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