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Kampf um Holzpreise: Landwirtschaftskammer wehrt sich gegen Holzindustrie!

In einer hitzigen Debatte um die Holzpreise hat Johannes Schmuckenschlager, Präsident der Landwirtschaftskammer Niederösterreich, die jüngsten Äußerungen der Holzindustrie entschieden zurückgewiesen. Er betont, dass die Behauptung, es gebe keinen Schadholzmarkt im Waldviertel, die angespannten Bedingungen der Waldbesitzer:innen nicht gerecht widerspiegelt. Schadholz ist eine häufige Folge extremer Schadereignisse wie Borkenkäferbefall und Windwürfen, die in den Jahren 2017 bis 2021 massive wirtschaftliche Schwierigkeiten für viele Waldbesitzer:innen verursachten. Während die Sägeindustrie in Zeiten niedriger Holzpreise profitierte, waren land- und forstwirtschaftliche Familienbetriebe mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert. Diese Arbeit ist zudem äußerst gefährlich und erfordert hochqualifizierte Fachkräfte.

Herausforderungen durch Inflation und Erntekapazitäten

Die Situation wird durch steigende Inflationsraten und die Kosten für Löhne und Maschinen zusätzlich verschärft, was die Holzerntekosten in die Höhe treibt. Schmuckenschlager weist darauf hin, dass faire Holzpreise für eine nachhaltige Forstwirtschaft unerlässlich sind: „Es ist unverständlich, dass die Sägeindustrie die derzeitigen Holzpreise als zu hoch einstuft.“ Angesichts der prognostizierten Menge an ungenutztem Schadholz bleibt die Zukunft der Forstwirtschaft in Österreich und Deutschland ungewiss. Laut dem Holzkurier wird ein großer Teil des tschechischen Schadholzes aufgrund unzureichender Erntemöglichkeiten im Wald verbleiben, was die Marktsituation weiter belasten könnte.

Die Landwirtschaftskammer Niederösterreich erneuert ihre Forderung nach einer fairen Berücksichtigung der wirtschaftlichen Lage der Waldbesitzer:innen durch die Holzindustrie. Nur durch enge Kooperationen lasse sich Holz als wesentlicher Rohstoff in einer klimafreundlichen Wirtschaft stärken, so Schmuckenschlager. Ein weiterer Schritt, um die Waldbewirtschaftung zu fördern, ist die Einführung des Waldfonds, der seit 2021 zahlreiche Aufforstungs- und Biodiversitätsprojekte unterstützt und an der auch das Landwirtschaftsministerium und die NÖ Landesforstdirektion beteiligt sind. Auch die Entwaldungsverordnung wird ab 1. Jänner 2026 in Kraft treten, was eine koordinierte Lösung für alle Beteiligten erfordert, um die nachhaltige Nutzung der Wälder zu sichern.

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Laimgrubengasse 10, 1060 Wien, Österreich
Beste Referenz
ots.at
Weitere Quellen
holzkurier.com

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