
Die Armut in Österreich erreicht alarmierende Ausmaße, und die aktuellen Statistiken zeichnen ein düsteres Bild. Laut ÖGB waren im Jahr 2020 etwa 1,5 Millionen Menschen armuts- oder ausgrenzungsgefährdet. Besorgniserregend ist, dass diese Zahlen die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie noch nicht einbeziehen. Experten warnen, dass die Zahl der Betroffenen steigen wird, insbesondere unter Alleinerziehenden und „working poor“, also Menschen, die trotz Vollzeitbeschäftigung nicht genug verdienen, um über die Runden zu kommen. Hier stellt sich die dringliche Frage nach einem höheren Mindestlohn von mindestens 1.700 Euro, um die Kaufkraft zu stärken und die Gefahren der Armut abzuwenden.
Aktive Maßnahmen gegen Armut notwendig
Die aktuelle Arbeitsmarktlage zeigt sich düster. Viele Menschen, vor allem Langzeitarbeitslose und ältere Arbeitnehmer, haben Schwierigkeiten, einen neuen Job zu finden. Aktuelle Umfragen offenbaren, dass 15 Prozent der Bevölkerung eine Verschlechterung ihrer finanziellen Verhältnisse erwarten, im Vergleich zu nur acht Prozent im Jahr 2019. In fast einem Viertel der Haushalte gibt es bereits Rückgänge im Einkommen, was die Forderung nach einer aktiven Arbeitsmarktpolitik verstärkt, wie es Martina Lackner, ÖGB-Expertin für Sozialpolitik, beschreibt.
Die Herausforderungen der Armut sind oft besonders hart für Frauen und Kinder. 385.000 Kinder und Jugendliche in Österreich sind armuts- oder ausgrenzungsgefährdet, und 77.000 leben in extremer Armut. Diese alarmierenden Zahlen werden durch die prekären Arbeitsverhältnisse der „working poor“ unterstützt, die häufig in Teilzeit oder mit befristeten Verträgen beschäftigt sind. Die Situation verlangt nach strukturellen Änderungen, wie dem flächendeckenden Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen, um die Arbeitsaufnahme für Alleinerziehende zu erleichtern und Armut effektiv zu bekämpfen, während gleichzeitig MeinBezirk über lokale Initiativen berichtet, die in der Steiermark organisiert werden, um das Bewusstsein für diese Herausforderungen zu schärfen.
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