
Der Kärntner Bischof Josef Marketz hat sich für eine Kirche ausgesprochen, die sowohl Halt gibt als auch flexibel auf neue Herausforderungen reagieren kann. Im Rahmen des "synodalen Kirchenentwicklungsprozesses", der 2022 begonnen wurde, gibt es umfassende Reformen in der Diözese Gurk-Klagenfurt. In einem Interview mit der Kärntner Kirchenzeitung "Sonntag", das in der aktuellen Ausgabe vom 5. Jänner veröffentlicht wurde, hob Marketz die Vision einer "offenen, einladenden Kirche" hervor, die Raum für verschiedene Charismen bieten soll. Die Diözese hat bereits sieben "pastoral-strategische Ziele" definiert, die in den kommenden Jahren verfolgt werden sollen. Dazu gehören die Verbesserung der liturgischen Feierlichkeiten, die Stärkung von Caritas-Aktivitäten sowie die Förderung partizipativer Strukturen. Marketz begrüßte auch die Einführung neuer Ämter in der Weltkirche, darunter das Lektorat und das Akolythat, die in seiner Diözese als erste in Österreich umgesetzt werden.
Reformen für die Zukunft
Besonders betonte Bischof Marketz, dass die synodale Kirchenentwicklung kein starres System über die Diözese gestülpt werden soll. Vielmehr müssen Reformen in gemeinsamen Gesprächen entwickelt werden, wobei das Mitdenken und die Teilnahme der Gemeindemitglieder entscheidend sind, insbesondere der Jugend. Ein von Pastoraltheologe Paul Zulehner vorgeschlagenes Modell könnte kleinere Gemeinschaften innerhalb der Kirche fördern, während gleichzeitig größere Pfarrverbände professionell begleitet werden. "Die Menschen wollen Halt, und die Kirche muss flexibler werden", erklärte Marketz und fügte hinzu, dass dies auch eine aktivere Einbindung der Jugendlichen erfordere.
Insgesamt steht die Diözese Gurk-Klagenfurt vor einem entscheidenden Transformationsprozess, bei dem zahlreiche Menschen, die in den letzten Jahren zu Segensleitern ausgebildet wurden, während des Heiligen Jahres 2025 aktiv in den Jubiläumskirchen segnen werden. Diese Schritte stellen nicht nur einen Neuanfang für die Kirche dar, sondern zielen auch darauf ab, ein tieferes Verständnis von Spiritualität und Gemeinschaft zu fördern. Die aktuellen Trends und Veränderungen in der Diözese zeigen, dass die Kirche bestrebt ist, zeitgemäße Wege der Glaubensvermittlung zu finden und die Bedürfnisse der Gläubigen in den Mittelpunkt zu stellen. Die umfassenden Reformen lassen hoffen, dass die Kirche ein einladender Ort bleibt, an dem jeder seine Rolle und Talente einbringen kann, wie auch Katholische Kirche Kärnten berichtet.
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