In der kleinen Pfarre Friedlach hat sich ein spannendes Hobby entwickelt, das die Tradition der Messweinproduktion neu belebt. Der Diakon Michael Alois Wedenig übernimmt die Verantwortung für den Anbau der Trauben und die Herstellung des Messweins persönlich. Diese Aufgabe praktiziert er nicht nur als religiöse Verpflichtung, sondern auch als leidenschaftliches Hobby. Der Wein, den er anpflanzt, ist die pilzresistente Sorte Souvignier Gris, die am Hang vor der Kirche wächst.
„Das Grundstück, das der Pfarre gehört, war vom Götterbaum überwuchert. Es musste kultiviert werden, und jetzt bauen hier schon einige Wein an – es ist sogar noch Platz für andere, wenn jemand möchte“, erklärt Wedenig mit einem Lächeln. Er ist sich der Herausforderungen, die mit dem Klimawandel einhergehen, bewusst. „Gerade im Weinbau wird immer deutlicher, dass wir uns an neue Gegebenheiten anpassen müssen“, fügt er hinzu.
Die Liebe zum Detail
Wedenig, 62 Jahre alt, genießt die Portionen Freude, die ihm die Arbeit im Weinberg bereitet. „Es ist eine nette Übereinstimmung, die mich immer wieder zum Lächeln bringt und dieses Jahr für mich besonders macht”, bemerkt er mit einem Augenzwinkern, wenn man ihn fragt, ob es etwas Besonderes an seinem Alter gibt. Im Anbau und in der Weinherstellung steckt viel Detailarbeit, die ihm am Herzen liegt. Es ist nicht nur ein Genussmittel für die Messen, sondern auch eine Art von Gemeinschaftsprojekt, das die Menschen in der Pfarre näher zueinander bringt.
Die praktische Umsetzung der Weinproduktion ist für Wedenig eine Möglichkeit, seine Gemeinde aktiv einzubeziehen. Das gemeinsame Arbeiten im Weinberg fördert nicht nur die Gemeinschaft, sondern vermittelt auch Wissen über den Weinbau. „Wenn jemand Interesse hat, bin ich gerne bereit, mein Wissen weiterzugeben“, betont er.
Die Ernte wird mit großer Vorfreude erwartet. Wedenig freut sich darauf, die ersten Trauben nach der Lese zu keltern und die fruchtigen Aromen in den Keller der Pfarrgemeinde zu bringen. Die Vorbereitungen laufen bereits auf Hochtouren, und die ersten Plantschritte sind vielversprechend. Wie er selbst sagt, „die Tradition lebt, und die Freude daran wird weitergegeben“. Immerhin soll der Messwein, den die Gläubigen in den Messen genießen, auch herkommt.
Diese Initiative ist nicht nur ein Beispiel für die Liebe zur Natur, sondern auch eine Gelegenheit, das kulturelle Erbe des Weinbaus in der Region am Leben zu halten. Der Diakon zeigt, dass auch in kleinen Gemeinden Großes entstehen kann, wenn sich Leidenschaft und Tradition verbinden.
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