Die Region zwischen Steiermark und Kärnten steht vor aufregenden Veränderungen, insbesondere durch die bevorstehende Inbetriebnahme der Koralmbahn im nächsten Jahr. Diese Bahnlinie wird eine direkte Verbindung zwischen den beiden Bundesländern schaffen und die wirtschaftliche Vernetzung in Unterkärnten verbessern. Ein Wirtschaftsforum, das kürzlich im Veranstaltungszentrum artBox in Frantschach/St. Gertraud stattfand, diente der Diskussion und Entwicklung von Strategien für die neu benannte „Area Süd“. Initiatoren waren die Wirtschaftskammer und die Raiffeisen Landesbank Kärnten, begleitet von der Kleinen Zeitung als Kooperationspartner.
„Wir wollen die Region aktiv mitgestalten“, betonten die Organisatoren. Gerhard Oswald, Obmann der Wirtschaftskammer Wolfsberg, sowie Manfred Wilhelmer, Vorstandssprecher der Raiffeisen Landesbank Kärnten und Thomas Spann, Geschäftsführer der Kleinen Zeitung, sind sich einig über die Notwendigkeit von Netzwerken in der Region. Laut Ökonom Christoph Schneider, Geschäftsführer des Economica Instituts für Wirtschaftsforschung, wird die neue Ballungsregion mit über einer Million Einwohnern ein wichtiger Wirtschaftsstandort sein. „Die globale Wirtschaft wächst, und es gibt einen Markt, der bedient werden will“, erklärte Schneider und unterstreicht damit die Chancen, die sich der Region bieten.
Die Notwendigkeit von Kooperationen
Schneider adressierte auch die Herausforderungen des demografischen Wandels in Kärnten, wo die Erwerbsbevölkerung abnimmt. Dies führt zu einem „dringenden Handlungsbedarf“, um einem Mangel an Arbeitskräften entgegenzuwirken. Durch die Koralmbahn wird das Pendeln zwischen Unterkärnten und der Steiermark erleichtert, was neue Möglichkeiten für Arbeitnehmer schaffen könnte. „Wenn man selber nicht groß genug ist, muss man sich groß machen“, so Schneider, und forderte damit die Notwendigkeit zur Schaffung von starken Netzwerken.
Ein inspirierendes Beispiel lieferte die Öresundbrücke, die Kopenhagen mit Malmö verbindet. Diese Struktur hat nachweislich die Produktivität und Innovation in der Region gesteigert, wo sogar die kleinere Stadt Malmö mehr Vorteile gezogen hat als das größere Kopenhagen. Diese Entwicklung soll auch für die „Area Süd“ durch den Koralmtunnel erwartet werden – „ein Dosenöffner für eine neue Zeit“, charakterisierte Schneider das bevorstehende Projekt.
Investitionen in die Zukunft gestalten
Die geplante Etablierung eines Technologieparks in St. Paul zielt darauf ab, neue Unternehmen anzusiedeln und angewandte Forschung zu betreiben. Bernhard Lamprecht, Geschäftsführer des Lakesideparks, skizzierte, was für eine erfolgreiche Ansiedlung erforderlich ist: „Wir brauchen nicht nur Unternehmen und Start-ups, sondern auch passende Infrastrukturen wie Wohnungen, Kindergärten und Schulsysteme“, so Lamprecht. Diese „Softfacts“, die oft übersehen werden, sind ebenso entscheidend wie die Schaffung von Arbeitsplätzen, um die Region attraktiv zu machen.
Insgesamt zeigt sich, dass die Initiative für die Region „Area Süd“ ein Potenzial für erhebliches Wachstum und Entwicklung bietet. Die Anstrengungen, Netzwerke zu schaffen und Investitionen anzuziehen, könnten die Struktur und den Wirtschaftstandort Kärnten nachhaltig verändern. Dies insbesondere angesichts der demografischen Herausforderungen, die die Region in den kommenden Jahren bewältigen muss. Wie sich das alles entwickeln wird, bleibt allerdings abzuwarten, aber das Engagement der beteiligten Akteure lässt auf einen positiven Wandel hoffen. Mehr Details dazu können auf www.kleinezeitung.at nachgelesen werden.