
In Kärnten wird seit einiger Zeit intensiv über den geplanten Lithium-Abbau auf der Koralm diskutiert. Nun gibt es Neuigkeiten aus der politischen Ecke: Die Kärntner Landesregierung hat beschlossen, dass keine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) erforderlich ist. Dieser Entscheid wurde am Dienstag, dem 26. November 2024, in einer Sitzung bekannt gegeben, in der Landeshauptmann-Stellvertreter Martin Gruber (ÖVP) ausführte, dass alle relevanten Verfahren gründlich geprüft wurden und es klare Regeln dafür gibt.
Die Wirtschaftlichkeit und die Strukturen für den Abbau sind bereits festgelegt. Zu diesem Zweck hat sich die australische Firma ECM Lithium AT GmbH Lizenzen für das Projekt gesichert. Geplant ist, über einen Zeitraum von 14 Jahren aus etwa zwölf Millionen Tonnen Gestein rund 129.000 Tonnen reines Lithium zu extrahieren. Die ursprünglich in Wolfsberg vorgesehene Weiterverarbeitung des Lithium könnte jedoch nach Saudi-Arabien verlagert werden. Dieser Schritt wurde von der Firma aus ökonomischen Überlegungen, insbesondere den hohen Energiekosten in Europa, gerechtfertigt.
Reaktionen von politischen Akteuren
Die Entscheidung, auf eine Umweltprüfung zu verzichten, stößt auf erhebliche Kritik. Die GRÜNE-Landessprecherin Olga Voglauer äußerte Bedenken und bezeichnete das Vorhaben als „eine Ausbeutung ohne nennenswerte Wertschöpfung“. Sie betonte die Notwendigkeit einer umweltfreundlichen und sozial verantwortlichen Nutzung der heimischen Ressourcen, um sowohl die regionale Wertschöpfung als auch den Klimaschutz zu fördern.
Das Team Kärnten, vertreten durch seinen Vorsitzenden Gerhard Köfer, zeigt sich ebenfalls besorgt. Er fordert maximale Transparenz für die Anwohner, die viele Fragen und Sorgen hinsichtlich dieses Großprojekts haben. Köfer beruft sich auf persönliche Gespräche mit Bürgern, die deutlich machen, dass es in der Bevölkerung offene Fragen und erhebliche Unsicherheiten gibt.
Die Debatte um den Lithium-Abbau ist Teil eines größeren Gesamtkontextes: In Europa wird zunehmend über die Notwendigkeit diskutiert, Ressourcen für die Herstellung von Batterien für Elektrofahrzeuge effizient und nachhaltig zu sichern. Dennoch bleibt abzuwarten, wie das Projekt in der Praxis umgesetzt wird und welche weiteren Schritte folgen, um die Bedenken der Bürger zu adressieren. Für eine detaillierte Betrachtung des Falls, siehe den Bericht auf www.5min.at.
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