Wolfsberg

Kärnten im Wandel: Ausländische Bevölkerung und ihre Herausforderungen

Kärnten erlebt einen Einwanderungsboom: Über 85.000 Ausländer, darunter 17.000 Deutsche, suchen im Süden Österreichs ihr Glück – doch die Arbeitslosigkeit bleibt ein Problem!

In Kärnten leben zurzeit etwa 85.200 Menschen mit ausländischem Hintergrund, was rund 15 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmacht. Diese Zahl ist seit dem 1. Januar 2019 um beeindruckende 20,9 Prozent gestiegen. Im Vergleich zu anderen Bundesländern liegt Kärnten damit hinter der Steiermark und dem Burgenland auf dem dritten Platz in Österreich. Insgesamt hat sich der Anteil der im Ausland geborenen Personen in Kärnten in den letzten fünf Jahren um 2,4 Prozent erhöht.

Ein besonders auffälliger Punkt ist, dass die größte Gruppe unter den Zuwanderern aus Deutschland stammt. Knapp 17.000 Deutsche haben sich in Kärnten niedergelassen, gefolgt von fast 14.100 Einwanderern aus Bosnien und Herzegowina. Weitere bedeutende Gruppen kommen aus Slowenien (5.800), Rumänien (5.100), Kroatien (3.700) und Ungarn (3.300). Insbesondere der Bezirk Villach Stadt bleibt der beliebteste Wohnort für Menschen mit ausländischer Herkunft. Hier wohnen 25,1 Prozent aller im Ausland geborenen Kärntner. Klagenfurt Stadt und Klagenfurt Land folgen mit 23,8 Prozent bzw. 12,6 Prozent. Am niedrigsten liegt der Ausländeranteil in Wolfsberg mit 8,3 Prozent.

Herausforderungen am Arbeitsmarkt

Die Arbeitsmarktsituation bleibt für Migranten und Migrantinnen eine Herausforderung. Laut dem Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) beträgt die Arbeitslosenquote unter Ausländern in Kärnten im Jahr 2023 8,8 Prozent - der zweithöchste Wert in Österreich, nach Wien. Interessanterweise liegt auch die Arbeitslosenquote der gebürtigen Österreicher in Kärnten mit 6,6 Prozent über dem nationalen Durchschnitt, was Kärnten zu einem schwierigen Markt für alle Beschäftigten macht.

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Ein weiteres Problem betrifft die Bildung von Kindern mit nicht-deutscher Muttersprache. Diese Schüler sind in den unteren Schularten wie Polytechnischen Schulen und Sonderschulen stärker vertreten als in Gymnasien oder Berufsschulen. Im Schuljahr 2023 wurde festgestellt, dass 16,6 Prozent der Kärntner Schüler in solchen Einrichtungen angemeldet sind, was die Herausforderung zeigt, vor der diese Familien stehen.

Bevölkerungsentwicklung durch Geburtenrückgang

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Geburtenrückgang, der sowohl bei einheimischen als auch bei ausländischen Frauen sichtbar ist. Während Frauen ohne österreichische Herkunft im Durchschnitt mehr Kinder bekommen (1,66) als gebürtige Kärntnerinnen (1,33), zeigen beide Gruppen einen sinkenden Trend. Im Jahr 2023 brachten im Ausland geborene Frauen 0,24 Kinder weniger auf die Welt als noch im Jahr 2018, was die Veränderungen in der Bevölkerung und die sich entwickelnden sozialen Strukturen unterstreicht.

Die vorliegenden Statistiken und Entwicklungen sind nicht nur Zahlen, sondern stehen symptomatisch für die Herausforderungen, die das Zusammenleben in einer multikulturellen Gesellschaft mit sich bringt. Für weiterführende Informationen zu diesen Themen bietet der Bericht auf kaernten.orf.at eine detaillierte Analyse.

Statistische Auswertung

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