Wolfsberg

Fritz Longin: Vom Fußballstar zum Bürgermeister und Industriellen

Fritz Longin, der Fußballsensation und spätere Bürgermeister von Göss, erlebte eine tumultartige Karriere, die von einem Knieschuss im Krieg und dem Aufstieg seines Sohnes Hellmut als Industriegigant geprägt war!

Fritz Longin, ein bemerkenswerter Fußball- und Kriegsheld, hinterlässt nicht nur eine persönliche, sondern auch eine sportliche Geschichte von großer Bedeutung in der Region. Im Jahr 1914 trat er, wie viele seiner Generation, in den Krieg ein. Ein Schuss ans Knie während seiner Einsätze an der Ostfront machte 1916 Schluss mit seiner Fußballkarriere. Nach dem Krieg kehrte er als Schulrektor und schließlich als Bürgermeister von Göss bei Leoben zurück, wo seine Verdienste insbesondere in der Nachkriegszeit anerkannt wurden. Ein bewegtes Leben führte zu seiner Heirat im Februar 1934 und zur Geburt seines einzigen Sohnes, Hellmut, noch im selben Jahr.

Fritz Longin war nicht nur ein Lokalpolitiker; vielmehr bestand sein Lebensweg aus harten Prüfungen, die das Schicksal seiner Familie prägten. Im Zweiten Weltkrieg kämpfte er erneut und wurde schließlich in jugoslawische Kriegsgefangenschaft genommen, aus der er erst 1949 zurückkehrte. Trotz der Strapazen, die er durchleiden musste, stellte sich Fritz Longin als Hauptschuldirektor bis zu seiner Pensionierung 1959 zur Verfügung. Seine Zukunft wurde jedoch jäh im Jahr 1965 unterbrochen, als er im Alter von 72 Jahren verstarb.

Hellmut Longin - Ein Erbe im Industriegschäft

Sein Sohn, Hellmut Longin, erhielt die starke Charisma und Führungskraft seines Vaters. Geboren 1934, zeichnet sich Hellmut durch ein außergewöhnliches Bildungshintergrund aus. Er gehörte zu den Besten seiner Klasse und schloss sein Ingenieurstudium an der Montanuniversität in nur acht Semestern ab. Seine Karriere begann 1957 im Stahlwerk Frederikswerk in Dänemark, wo er nicht nur beruflich, sondern auch privat das Glück fand – genau dort lernte er seine Frau Brigitte kennen. Die beiden führten 65 Jahre eine glückliche Ehe.

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Nach seinem Engagement in Dänemark kehrte Hellmut Longin nach Österreich zurück, um seinem erkrankten Vater näher zu sein. Schnell wurde er zum Europachef der Österreichisch-Amerikanischen Magnesit AG und konnte beeindruckende Ziele erreichen. Im Jahr 1987 machte er Schlagzeilen mit einem revolutionären Schritt in der Unternehmensführung: dem ersten Management-Buy-Out in Österreich, wo er die Kontrolle über die Magnesit AG von den amerikanischen Eigentümern übernahm.

Auswirkungen auf die Industrie und das Unternehmen

Mit einem gewaltigen Kredit von 800 Millionen Schilling legte Hellmut Longin den Grundstein für eine erfolgreiche Umstrukturierung des Unternehmens. Die Entrepreneurship-Fähigkeiten, die er dabei bewies, führten dazu, dass der RHI-Konzern noch im selben Jahr an die Börse ging und immens profitabel wurde. Unter seiner Führung erwarb der Konzern einige der bedeutendsten Unternehmen in der Feuerfestindustrie, darunter die Veitscher Magnesit sowie Didier, den weltweit größten Feuerfestproduzenten.

Am Ende seiner Karriere hatte Longin die Leitung eines Konzerns, der über 12.000 Mitarbeiter beschäftigte und einen verbleibenden Umsatz von 24 Milliarden Schilling erzielte. Selbst nach seiner Pensionierung blieb er in der Industriellenvereinigung aktiv und war eine respektierte Figur in der Wirtschaft. Seine Leidenschaft für das Segelfliegen führte ihn nach Wolfsberg in Kärnten, wo er, umgeben von Natur und Frieden, seinen Lebensabend genoss. Hellmut Longin verstarb kürzlich, doch sein Vermächtnis als Unternehmer und die Erinnerungen an seine Kindheit werden in der Region lebendig bleiben. Mehr Details zu seinem Leben und seiner Karriere können in einem aktuellen Artikel auf sksturm.at nachgelesen werden.


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Quelle
sksturm.at

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