KLAGENFURT. Im Bezirk Spittal/Drau wurde in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag ein Risikowolf erlegt. Dies ist bereits der zehnte Abschuss seit Inkrafttreten der Kärntner Wolfsverordnung. Besonders bemerkenswert ist, dass der Wolf in unmittelbarer Nähe zu bewohnten und bewirtschafteten Hofgebäuden erlegt wurde. Die Entnahme des Tieres erfolgte gemäß den Vorschriften der Verordnung und wurde innerhalb der vorgesehenen Frist dem Land Kärnten gemeldet.
Nach der Erlegung wurde der Wolf von Sachverständigen des Landes begutachtet und beprobt. Die Untersuchung hat bestätigt, dass der vorgeschriebene 10-Kilometer-Radius vom Ort der letzten Vergrämung eingehalten wurde. Dies dient dazu, sicherzustellen, dass der Abschuss nur innerhalb eines bestimmten Bereichs erfolgen darf. Im Bezirk Spittal gelten nun noch zwei weitere Entnahmefreigaben, die weiterhin in Kraft bleiben.
In den letzten Jahren hat sich die Debatte um den Wolf in Kärnten zunehmend intensiviert. Die Rückkehr des Wolfs in die Region hat sowohl Befürworter als auch Kritiker hervorgebracht. Die Bürger sind gespalten in ihrer Meinung, da der Wolf einerseits unter Artenschutz steht, andererseits aber auch eine potenzielle Bedrohung für die Landwirtschaft darstellt. Insbesondere Schafzüchter klagen über den Verlust ihrer Tiere durch Wolfsattacken.
Die Kärntner Wolfsverordnung wurde im Jahr 2019 eingeführt, um den Umgang mit wildlebenden Wölfen in der Region zu regeln. Sie sieht vor, dass gefährliche Wölfe geschossen werden dürfen, um die Bevölkerung und die landwirtschaftlichen Betriebe zu schützen. Hierbei wird jedoch streng darauf geachtet, dass die Entnahme nur in Ausnahmefällen und unter strengen Auflagen erfolgt.
Um einen Überblick über die Situation in der näheren Umgebung des Bezirks Spittal/Drau zu geben, bietet die folgende Tabelle Informationen über die Anzahl der Wolfsabschüsse in den umliegenden Bezirken:
Bezirk | Anzahl der Wolfsabschüsse |
---|---|
Hermagor | 3 |
Villach-Land | 4 |
Wolfsberg | 1 |
Klagenfurt-Land | 2 |
Die Tabelle verdeutlicht, dass der Bezirk Spittal/Drau eine der höchsten Anzahlen an Wolfsabschüssen in Kärnten aufweist. Dies verdeutlicht die hohe Wolfspopulation in der Region und die Notwendigkeit der Maßnahmen zum Schutz der Menschen und der Landwirtschaft.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation rund um den Wolf in Kärnten weiterentwickeln wird. Die Diskussion über den Umgang mit diesem wilden Tier wird sicherlich weiterhin kontrovers geführt werden, da unterschiedliche Interessen aufeinandertreffen. Die Verordnung in Kärnten versucht dabei einen Ausgleich zu finden, um sowohl den Artenschutz zu gewährleisten als auch die Menschen und ihre Lebensgrundlagen zu schützen.
Quelle: Land Kärnten