Die Schließung von 23 Kika/Leiner-Filialen im Sommer 2023 hat eine Reihe von Entwicklungen angestoßen, insbesondere in St. Johann im Pongau, wo XXXLutz nun einen ehemaligen Kika-Standort erworben hat. Thomas Salinger, Sprecher des Unternehmens, verweist darauf, dass derzeit geprüft wird, in welcher Weise das Gebäude zukünftig genutzt werden könnte. Dabei betont er, dass XXXLutz bereits über ein ausreichendes Filialnetz in Österreich und Salzburg verfüge und kein akuter Bedarf an weiteren Standorten bestehe.
Eine Änderung der Nutzung eines betreffenden Gebäudes, sei es für Einkaufszentren oder Wohnbau, unterliegt der Genehmigung durch die jeweilige Gemeinde. Der Grazer Immobilienentwickler Supernova, der vor einigen Monaten alle 40 Kika/Leiner-Standorte von der Signa-Gruppe erwarb, hat die Nachnutzung bereits in Angriff genommen, jedoch sind viele Projekte noch in der Planungsphase.
Situation der ehemaligen Kika-Standorte
Insgesamt sind die Schicksale der noch geöffneten 17 Kika/Leiner-Filialen bis zu einem geplanten Sanierungsverfahren, das bis Mitte Januar 2025 andauern soll, ungewiss. Die XXXLutz-Gruppe konnte bereits elf ehemalige Filialen übernehmen. Unter diesen Standorten befinden sich Immobilien in Amstetten, Horn, Mistelbach, Steyr, St. Johann, Vöcklabruck und Unterwart. Salinger erklärt, dass die zukünftige Nutzung dieser Immobilien gerade diskutiert wird, jedoch ohne den Zwang, neue Standorte nur aus Wachstumsgründen zu eröffnen.
Es besteht auch die Möglichkeit, dass einige dieser Übernahmen der Prüfung durch die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) unterzogen werden müssen. Diese äußerte, dass bisher kein Zusammenschluss angemeldet worden sei, die Verantwortlichen der Unternehmen seien jedoch verpflichtet, dies bei bestimmten Umsatzgrenzen selbst zu klären. Im Rahmen dieser Prüfung bleibt unklar, ob die Übertragung der Standorte an XXXLutz eine Anmeldepflicht nach sich zieht.
Vielfältige Entwicklungen in anderen Städten
Die geschlossene Leiner-Filiale in Villach wird derzeit von Supernova entwickelt. Geplant ist eine Multifunktionsnutzung, wobei im oberen Stockwerk alternative Nutzungen angedacht sind. Derartige Entwicklungen in Stadtgebieten scheinen derzeit eine gängige Strategie zu sein. Ein Beispiel ist der ehemalige Kika-Standort im oststeirischen Feldbach, der zu einem Multifunktionsgebäude umgestaltet wird, mit einer geplanten Photovoltaikanlage auf dem Dach.
In Oberösterreich plant die Holzhaider-Gruppe die Umnutzung des Leiner-Areals im Linzer Markartviertel zu Wohnungen, einem Studentenapartmenthaus sowie Büro- und Geschäftsflächen. Der Immobilienentwickler David Erhardt hat das alte Kika-Gebäude in Aurolzmünster umgestaltet und mit dem „Vario-Center“ neue Einkaufs- und Büroflächen geschaffen. Mittlerweile ziehen dort verschiedene Mieter ein, darunter eine dänische Einrichtungskette. Diese Trends zeigen die Vielzahl an Möglichkeiten auf, die die geschlossenen Filialen im Rahmen der Nachnutzung bieten könnten.
Im Gegensatz dazu bleibt der Standort in Eisenstadt, der im vergangenen Sommer in ein Fitnessstudio umgewandelt wurde, nur teilweise besetzt. Weitere Planungen für Gastro- und Einzelhandelsflächen sind jedoch noch in der Warteschleife. In Unterwart hingegen gibt es bisher keinerlei Fortschritte oder Informationen zur Neunutzungen des ehemaligen Kika-Standorts.
Die künftige Ausrichtung der geschlossenen Filialen wird weiterhin näher beobachtet, während die relevanten Unternehmen und Gemeindeverwaltungen an konkreten Nachnutzungskonzepten arbeiten. Die Situation bleibt dynamisch, und es ist klar, dass in den kommenden Monaten weitere Entscheidungen getroffen werden müssen, die die lokale Wirtschaft sowie die Nutzer dieser ehemaligen Verkaufsflächen betreffen.
Für weitere Informationen zu den Entwicklungen rund um die Kika/Leiner-Filialen und die geplanten Nachnutzungen, siehe den Artikel auf www.salzburg24.at.