Das Oktoberfest, bekannt als das größte Volksfest der Welt, zieht bis zum 6. Oktober Millionen von Besuchern an. Mit der enormen Nachfrage an reservierbaren Plätzen ist das Angebot bereits stark eingeschränkt, doch die Wirte halten einige Plätze flexibel bereit. Wer sich kurzfristig ein Ticket sichern möchte, hat die Möglichkeit, nicht genutzte Reservierungen über eine Tauschbörse anzubieten. Damit soll der Graumarkt eingedämmt werden, der oft überteuerte Preise verlangt. Um Missbrauch zu verhindern, ist es ratsam, auf die offiziellen Angebote zu achten, denn im Graumarkt sind die Plätze in der Regel ungewiss und können zu überhöhten Preisen angeboten werden.
Ein zentrales Thema für viele Festbesucher ist der Bierpreis. In diesem Jahr sorgt der Anstieg der Maßpreise für Aufmerksamkeit: Diese beläuft sich nun zwischen 13,60 und 15,30 Euro, was die 15-Euro-Marke überschreitet. Dennoch bleibt der Durst nicht unbezahlbar, denn viele Besucher entscheiden sich für das speziell gebraute Wiesn-Bier mit einem Alkoholgehalt von etwa sechs Prozent. Laut Statistiken der Stadt München haben die Besucher bereits über 7,4 Millionen Liter Bier konsumiert. Für diejenigen, die eher auf frisches Wasser setzen, gibt es seit dem Vorjahr die Möglichkeit, kostenloses Trinkwasser an verschiedenen Brunnen auf dem Gelände zu erhalten. Das Tafelwasser im Festzelt schlägt jedoch mit über zehn Euro pro Liter zu Buche.
Essen wird teurer
Doch nicht nur die Bierpreise sind gestiegen. Auch die Kosten für das Essen auf dem Festgelände haben zugenommen. Der Anstieg der Mehrwertsteuer für gastronomische Dienstleistungen von sieben auf 19 Prozent wird als eine der Hauptursachen genannt. „Von einer Erhöhung um 15 Prozent muss ausgegangen werden; 12 Prozent entfallen dabei auf die Angleichung der Mehrwertsteuer und drei Prozent auf allgemeine Kostensteigerungen“, so der Co-Wirtesprecher Christian Schottenhamel. Die Erhöhung der Mehrwertsteuer sei ein gebrochenes Versprechen der Bundesregierung, die sich ursprünglich zu einer dauerhaften Reduzierung verpflichtet hatte.
Ein weiteres Diskussionsthema unter den Wirten ist die Verwendung von Bio-Produkten. Während viele Gastwirte in der Vergangenheit der Idee skeptisch gegenüberstanden, haben sie kürzlich erkannt, dass eine Zusammenarbeit mit ökologischen Landwirten von Vorteil sein könnte. Es wird nun geprüft, ob genügend Bio-Produkte zur Verfügung stehen, um in den kommenden Jahren ein größeres Angebot an bio-zertifizierten Speisen zu garantieren. „Wir sind Unternehmer und werden uns immer danach richten, was die Gäste wünschen“, erklärt Peter Inselkammer, Wirtesprecher.
Zusammenfassend bleibt das Oktoberfest auch in diesem Jahr ein Fest der Gegensätze: Mit steigenden Preisen und neuen Angeboten versuchen die Wirte, den Wünschen und Bedürfnissen der Besucher gerecht zu werden, während sie gleichzeitig die Herausforderungen der aktuellen wirtschaftlichen Lage bewältigen müssen. Ob das Bier und die Speisen auf dem Fest dennoch die Vorfreude der Gäste erfüllen können, bleibt abzuwarten. Mehr Informationen zu diesem Thema finden Sie hier.