Villach

Weltpremiere in Gratkorn: Wasserstoff-Radlader für den Bau der Zukunft

Weltpremiere in Gratkorn: Liebherr und Strabag präsentieren einen Wasserstoff-Radlader, der in der Bauindustrie CO₂-Emissionen radikal senken soll!

Der Bau- und Maschinenbau-Sektor erlebt gegenwärtig einen bedeutenden Wandel. In Gratkorn präsentierten der Schweizer Konzern Liebherr und der Baukonzern Strabag am Montag ihren neuesten Fortschritt in der Nutzung von Wasserstoff. Der Anlass, der zunächst vom Wetter beeinflusst wurde, konnte dennoch erfolgreich durchgeführt werden. Im Mittelpunkt stand ein Mega-Radlader, der in der Lage ist, zehn Tonnen Gestein zu bewegen. Diese innovative Maschinerie soll, so die Vision beider Unternehmen, den CO2-Ausstoß im Bauwesen erheblich reduzieren.

Zusammen mit hochrangigen Vertretern, darunter Umweltministerin Leonore Gewessler und Strabag-Chef Klemens Haselsteiner, wurde der Testbetrieb im Strabag-Steinbruch bei Pail eingeläutet. Jan Liebherr, Miteigentümer und Präsident des Konzern-Verwaltungsrats, betonte in einem Gespräch, dass man ohne Einschränkungen auf verschiedene technische Lösungen setzte, um die Maschinenflotte zukunftssicher zu machen. „Die Dinge passieren nicht am Schreibtisch“, sagte er, was seine aktive Herangehensweise unterstreicht.

Die Effizienz des Wasserstoffs

Herbert Pfab, technischer Geschäftsführer des Liebherr-Werkes in Bischofshofen, hob die Effizienz von Wasserstoff als Antriebsform hervor. Der neue Radlader L566, ausgestattet mit einem speziell in der Schweiz entwickelten Wasserstoffmotor, soll bis 2030 serienreif sein. Momentan kommt das Gerät jedoch nur auf knapp 1000 Betriebsstunden, mit dem Ziel, eine Lebensdauer von 15.000 Stunden zu erreichen. Anders als bei einem Brennstoffzellenmotor wird hier Wasserstoff mittels direkter Einspritzung genutzt.

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Hans Knapp, Leiter der Vorentwicklung von Antrieben, schätzt, dass ähnliche Wasserstoff-Technologien bald auch bei Lastwagen Einzug halten werden. „Alle großen europäischen Konzerne arbeiten daran, die Technologie zur Marktreife zu bringen“, so Knapp weiter. Darauf könnten schon nächste Woche auf der Lkw-Messe in Hannover entscheidende Hinweise folgen.

Klemens Haselsteiner von Strabag fügte hinzu, dass es viele kleine Schritte brauche, um die Klimaneutralität bis 2040 zu erreichen. Die Unternehmen sehen sich nicht als ein großes Schiff, sondern als eine Vielzahl kleinerer Einheiten, die gemeinsam Fortschritte erzielen. Ein mit Wasserstoff betriebener Radlader könne jährlich bis zu 37.500 Liter Diesel einsparen, was etwa 100 Tonnen CO2 entspricht.

Die Energie Steiermark hat sich der Herausforderung gestellt und entwickelt eine Wasserstofftankstelle für die Radlader im Steinbruch. Der „grüne“ Wasserstoff, der dabei produziert wird, erhält in Gabersdorf eine Pilotanlage. Solche Fortschritte sind besonders im Bauwesen von Bedeutung, wo hohe Emissionen auftreten. Über 38 Prozent der globalen CO2-Emissionen stammen aus diesem Bereich, wobei Zement und Baustellenmaschinen die Hauptverursacher sind.

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Die Ministerin lobte die Bestrebungen von Unternehmen wie Liebherr und Strabag, innovative Projekte voranzutreiben, besonders im Hinblick auf die schwer elektrifizierbare Mobilität in der Baubranche. Dieser Schritt ist mehr als nur ein technologischer Fortschritt – er symbolisiert die Notwendigkeit und Dringlichkeit, in neuen, umweltfreundlichen Lösungen für die Herausforderungen des Bauens zu investieren. Der öffentliche Sektor, Unternehmen und Innovationen müssen Hand in Hand arbeiten, um die ambitionierten Klimaziele zu erreichen.

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