Am 17. November wird der Welt-Frühgeborenen-Tag begangen, ein bedeutendes Datum, das auf die besonderen Bedürfnisse von Frühgeborenen aufmerksam macht. In Kärnten ist das Klinikum Klagenfurt und das LKH Villach aktiv dabei, die Wichtigkeit der Betreuung dieser empfindlichen kleinen Patienten zu betonen. Jedes zehnte Baby wird weltweit als Frühchen geboren, das heißt, es kommt vor der 37. Schwangerschaftswoche zur Welt. In Österreich liegt diese Zahl bei etwa acht bis neun Prozent der Neugeborenen.
Die herausragende Rolle der Neonatologien in den Kärntner Kliniken zeigt sich in der detaillierten und einfühlsamen Versorgung von Frühgeborenen. „Frühgeborene benötigen nicht nur medizinische Unterstützung, sondern auch das Einfühlungsvermögen ihrer Eltern“, erklärt Andrea Lipp, Oberärztin am LKH Villach. Um den Herausforderungen, die die vorzeitige Geburt mit sich bringt, zu begegnen, wird besonderes Augenmerk auf eine Kombination aus medizinischer Betreuung und emotionaler Unterstützung gelegt.
Medizinische und emotionale Versorgung
Die Betreuung von Frühgeborenen ist komplex. Patricia Ventre, Abteilungsleitung Pflege am LKH Villach, hebt hervor, dass die physiologischen Bedürfnisse – wie Atmung, Ernährung und Wärme – genauso wichtig sind wie die emotionalen Bedürfnisse des Kindes und seiner Eltern. Eine sorgfältige Überwachung ist entscheidend. Dazu gehört das Beobachten von Atmung, Herzfrequenz und Temperatur sowie die Bereitstellung von Nahrung und Medikamenten.
Die Pflegerinnen und Ärzte arbeiten eng zusammen, um das Umfeld für die Frühchen so angenehm wie möglich zu gestalten. „In dieser entscheidenden Phase ist Geduld und Verständnis von allen Beteiligten notwendig“, betont Lisbeth Janschitz, Stationsleiterin der Neonatologie am Klinikum Klagenfurt. Diese Zusammenarbeit soll nicht nur den Frühchen helfen, sondern auch ihre familiären Bindungen stärken.
Langfristige Unterstützung für ehemalige Frühchen
Die Unterstützung endet jedoch nicht mit der Entlassung aus dem Klinikaufenthalt. „Ehemalige Frühchen“ benötigen oft über Jahre hinweg besondere Förderangebote. Robert Birnbacher und Jörg Jahnel, Abteilungsvorstände der beiden Kliniken, erklären, dass die Familien weiterhin integriert werden müssen. Es wird besonderen Wert darauf gelegt, die Eltern und Geschwister in die Nachsorge einzubeziehen, um die Entwicklung der Kinder bestmöglich zu unterstützen.
Um auf den Welt-Frühgeborenen-Tag aufmerksam zu machen, werden die Stationen am 17. November lila dekoriert. Eltern dürfen sich über kleine Geschenke und lilafarbene Leckereien freuen. Die lila Beleuchtung an verschiedenen Orten in der Stadt soll ebenfalls den Fokus auf die Herausforderungen und Bedürfnisse von Frühgeborenen lenken. Diese Aktionen zeigen das große Engagement der Kärntner Kliniken zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit.