Das Kärntner Eishockeyderby zwischen dem VSV und KAC am 27. Oktober in Villach hat nicht nur auf dem Eis für Aufregung gesorgt. Während die Spiele hart umkämpft waren, stehen nun die Fans des KAC im Mittelpunkt eines Vorfalls, der zu schweren Vorwürfen geführt hat. Mitglieder des KAC-Fanclubs berichten von unangemessenen Schikanen und einer unerträglichen Situation, die sie während des Spiels erlebten.
Einige KAC-Anhänger sahen sich beim Eintritt in die Stadthalle mit harten Reaktionen konfrontiert. So beschrieb ein Fan, Patrick (Name von der Redaktion geändert), dass er mit seinem KAC-Dress nicht in das Stadion gelassen wurde. „Ihr dürft mit KAC-Dress nicht hinein“, soll ein Ordner geäußert haben. Ähnlich erging es anderen Fans, die mit Ticket für den Sektor K angereist waren. Trotz der Verwirrung war die Anmeldung für diese Tickets erforderlich, und an den Eingängen kam es zu Problemen.
Aggressive Reaktionen und eine beängstigende Atmosphäre
Die Situation verschärfte sich weiter, als KAC-Fans durch einen Bereich von VSV-Anhängern gehen mussten. Patrick schilderte, dass sie nicht nur beschimpft wurden, sondern auch mit Pöbeleien und sogar Spuck attackiert wurden. Sein Vater erhielt einen Stoß von einem VSV-Fan, was zur Intervention der Polizei führte. Diese Vorfälle werfen ein bezeichnendes Licht auf die aggressive Stimmung, die die KAC-Anhänger erleben mussten.
Aber nicht nur die verbalen Angriffe erregten die Gemüter; auch die physischen Bedingungen im Gästesektor sorgten für Unmut. Patrick berichtete von einer unzureichenden Sicht auf das Eis. Der Gäste-Stehplatz war überfüllt, was bedeutete, dass viele Fans, darunter auch Kinder, in engen Verhältnissen gedrängt wurden. Der Versuch, sich zu bewegen oder eine Pause zu machen, wurde zu einem echten Kampf durch die Menge.
Die Überfüllung war so schlimm, dass Sicherheitsbedenken laut wurden. Anton (Name von der Redaktion geändert) hob hervor, dass Fluchtwege und Durchgänge blockiert waren, was in einem Notfall katastrophale Folgen hätte haben können. Diese enge Situation könnte zu einer Massenpanik führen, wenn ein medizinischer Notfall eintritt, so Anton. Die aggressive Stimmung wurde durch körperliche Auseinandersetzungen und den beschränkten Raum im Gästesektor weiter angeheizt. Berichten zufolge flogen volle Bierbecher und Stinkbomben in die Reihen der KAC-Anhänger.
Verwirrung rund um die Ticketvergabe
Die Verantwortlichen des VSV haben sich zu den Vorwürfen geäußert und erklärt, dass ein Großteil der KAC-Fans Tickets für den falschen Sektor gekauft habe. Geschäftsführer Martin Winkler erklärte, dass für den Gästesektor lediglich 100 Karten zur Verfügung standen, aber dass viele KAC-Fans – trotz entsprechender Informationen – Tickets für den Heimsektor erwarben. Dies führte zu einer massiven Überbelegung des Gästesektors mit bis zu 200 KAC-Fans, obwohl ursprünglich nur 100 eingeplant waren.
Winkler räumte ein, dass die Situation nicht ideal war, es jedoch darauf ankam, die Fans unter Kontrolle zu halten und keine KAC-Anhänger in den VSV-Sektor zu lassen. „Wir mussten sofort reagieren, um die Sicherheit der Fans zu gewährleisten“, erklärte er. Die Richtlinien zur Trennung von Heim- und Gastfans seien, laut Winkler, klar kommuniziert worden, doch nicht alle Beteiligten hielten sich daran.
In den Augen des VSV wurden alle behördlichen Vorschriften eingehalten und genügend Sicherheitspersonal war anwesend. Auf die Frage, was getan werde, um die Situation beim nächsten Derby zu verbessern, war zu hören, dass eine interne Besprechung geplant sei. Man hofft, solche Vorfälle in Zukunft zu verhindern, damit die Atmosphäre während der Spiele in erster Linie sportlich bleibt.
Die Geschehnisse werfen jedoch Schatten auf das Derby und zeigen, dass es nicht nur auf dem Eis, sondern auch auf den Tribünen zu Konflikten kommen kann. Die KAC-Fans, die mit positiven Erwartungen zum Spiel kamen, mussten eine ganz andere Realität erleben, die in Zukunft mit hoffentlich besseren Bedingungen gemildert werden kann.
Für mehr Informationen zu diesen Vorfällen und den Reaktionen, siehe den Bericht auf www.5min.at.