In der faszinierenden Welt der Kunst trifft Mathematik auf das Unendliche, und das spiegelt sich in der aktuellen Ausstellung des Bildhauers Andreas Klimbacher wider. Am Ossiacher See, genauer gesagt im Krastal bei Villach, zeigt Klimbacher bis Ende August seine Werke, die sich eindrucksvoll mit dem Konzept der Möbiusschleife auseinandersetzen. Diese interessante Form, die einst von den Mathematikern August Ferdinand Möbius und Johann Benedict Listing beschrieben wurde, dient als künstlerisches Element und Themenschwerpunkt in Klimbachers kreativer Arbeit.
Eine künstlerische Reise zur Unendlichkeit
Andreas Klimbacher hat sich über Jahre hinweg intensiv mit dem Thema der Unendlichkeit beschäftigt, insbesondere durch die künstlerische Interpretation der Möbiusschleife. Während der Covid-Pandemie hat er darüber nachgedacht, wie man dieses faszinierende mathematische Konzept in der Bildhauerei umsetzen kann. „Ich habe das jetzt umgesetzt in dreidimensionale Körper. Und dann wird es auch dementsprechend noch ein bisschen komplizierter als nur mit einem Papierstreifen,“ erklärt der Künstler. Seine Objekte, die in Schleifenform gefertigt sind, wirken sowohl vertraut als auch herausfordernd und bringen das Publikum zum Nachdenken über die Kreisläufe und Wiederholungen im Leben.
Geometrische Formgebung in der Bildhauerei
Klimbacher, der 1963 in der Schweiz geboren wurde und später nach Kärnten zog, entdeckte früh seine Leidenschaft für die Geometrie. An der HTL in Villach absolvierte er eine Ausbildung, die ihn auf seinem Weg zur Bildhauerei begleitete. M. C. Escher, bekannt für seine optischen Täuschungen, hat ihn ebenfalls nachhaltig beeindruckt. „Wir Bildhauer müssen Realisten sein, weil wir jeden Tag gegen die Schwerkraft und mit der Härte des Materials kämpfen,“ so Klimbacher. Diese Herausforderung sieht er als Ansporn, mit verschiedenen Materialien zu experimentieren und innovative Kunstwerke zu schaffen.
Von Holz zu Metall: Ein Wandel in den Materialien
Historisch arbeitete Klimbacher vorwiegend mit Holz und schätzte die natürliche Vergänglichkeit des Materials. Er wusste, dass Holz im Laufe der Zeit zerfallen würde und somit Raum für Neues schaffen könnte. „Man hätte gerne, dass irgendetwas übrig bleibt von einem selbst,“ reflektiert der Künstler die Veränderungen seiner Arbeitsweise. Heute ist Metall das bevorzugte Material in seinen Arbeiten. Dieser Übergang steht für einen tiefen Wandel in seiner Denkweise und seinen künstlerischen Ambitionen.
Einblick in den Schaffensprozess
Ein weiterer wichtiger Aspekt für Klimbacher ist, dass er nicht nur seine fertigen Werke ausstellt, sondern dass auch der Schaffensprozess sichtbar wird. Besucher der Ausstellung im Krastal haben bis zum 31. August die Möglichkeit, dem Künstler bei der Arbeit zuzusehen. Dieser direkte Kontakt zu den kreativen Aktivitäten ermöglicht es den Zuschauern, die Entstehung seiner unendlichen Schleifen hautnah zu erleben und ein besseres Verständnis für die Komplexität seiner Kunst zu entwickeln.
Die Übertragung mathematischer Konzepte in die Kunst
Die Möbiusschleife ist nicht nur ein faszinierendes mathematisches Objekt, sondern auch ein Symbol für die Zyklen des Lebens und die Wiederholung von Erfahrungen. Klimbacher hebt hervor, dass die Gesellschaft anscheinend in einer „immer gleichen Schleife“ gefangen ist, was seine Objekte umso bedeutungsvoller macht. Diese künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema könnte einen Diskurs über die Strukturen und Muster in unserem Leben anstoßen. Durch die Verwendung der Möbiusschleife als zentrales Motiv lädt Klimbacher sein Publikum ein, die Idee der Unendlichkeit in einem neuen Licht zu betrachten.