Allerheiligen ist für die Freimaurer in Kärnten eine Zeit des Gedenkens und der Besinnung. Rund 400 Mitglieder dieser traditionellen Gemeinschaft halten an den Tagen um Allerheiligen besondere Rituale ab, um ihren verstorbenen Brüdern, „die in den Ewigen Osten“ gegangen sind, zu gedenken. Diese Rituale sind ein fester Bestandteil ihres Jahreszyklus und tragen eine tiefe Bedeutung für die Zusammengehörigkeit der Brüder.
Einer der Brüder erklärt: „In den Logen finden dafür Rituale statt, die dem Gedenken an die Verstorbenen ganz besonderes Gewicht verleihen.“ Es ist Brauch, dass viele Mitglieder die Gräber ihrer Vorgänger besuchen, um dort drei Rosen niederzulegen. Diese Geste symbolisiert eine besondere Verbundenheit. Die Worte „Die Kette der Hände mag gelöst sein, die Kette der Herzen bleibt“ verdeutlichen, dass obwohl die Brüder physisch nicht mehr anwesend sind, die Bindungen und Erinnerungen fortbestehen. Der Prozess der Trauer wird als eine Gelegenheit gesehen, sich der Vergänglichkeit des Lebens bewusst zu werden, sowie der Möglichkeiten, die aus diesem Bewusstsein entstehen können.
Neue Wege für die Freimaurer
Die freimaurerischen Traditionen sind nicht nur auf Gedenken beschränkt. In diesem Jahr gab es auch erfreuliche Nachrichten für die Gemeinschaft. Ein neuer Hochgrad, bekannt als „Die Strikte Observanz“, wurde offiziell von der „Großloge Österreich“ anerkannt. Dieses System, das vor etwa zehn Jahren aus der Schweiz nach Österreich kam, erweitert das vorhandene Spektrum der Hochgrade, zu denen auch der „Schottische Ritus“ und der „York Ritus“ gehören.
Die Mitglieder dieser neuen Präfektur, die intern als „Präfektur Carinzia“ bekannt ist, treffen sich einmal im Monat in Villach-Warmbad. Dort werden nicht nur die traditionellen Werte der Freimaurerei hochgehalten, sondern es gibt auch Pläne zur Ausweitung der Aktivitäten in andere Bundesländer und Wien. Wer mehr über die Hochgrade und deren Funktionen erfahren möchte, kann sich auf www.freimaurer-wiki.de informieren.
Die Kombination von Trauer und neuer Initiative zeigt, dass die Freimaurer sowohl ihre Traditionen pflegen als auch sich für die Zukunft aufstellen. Diese Dualität macht die Freimaurerei in Kärnten zu einer lebendigen und dynamischen Gemeinschaft.