In den letzten Sommermonaten hat der Flughafen Wien einen beeindruckenden Passagierrekord erreicht. Insgesamt reisten 6,7 Millionen Menschen über den Flughafen in Schwechat während der Monate Juli und August. Dies wurde am Donnerstag in einer offiziellen Mitteilung des Airports bekannt gegeben. Besonders bemerkenswert ist, dass der August mit 3,3 Millionen Reisenden der verkehrsreichste Monat in der über 70-jährigen Geschichte des Flughafens wurde. Dies entspricht einem Anstieg von 5,7 Prozent im Vergleich zum Vor-Corona-Niveau von 2019.
Ein erheblicher Teil dieses Wachstums kann auf die Zunahme von Lokalpassagieren zurückgeführt werden, die im August mit 2,8 Millionen Fluggästen um fast 10 Prozent zulegten. Die restlichen Reisenden, rund 750.000, waren Transferpassagiere. Die beliebtesten Reiseziele reflektieren die starke Nachfrage: nach Westeuropa stieg das Reiseaufkommen um 9,0 Prozent, während die Reisenden nach Osteuropa um 10,1 Prozent zunahmen. Der intensivste Zuwachs wurde jedoch bei Reisen in den Fernen Osten verzeichnet, wo die Zahl um 25 Prozent stieg. Afrika und Nordamerika verzeichneten ebenfalls signifikante Anstiege, während das Geschäft mit dem Nahen und Mittleren Osten im Vergleich zum Vorjahr um 31 Prozent einbrach.
Frachtaufkommen und Nachhaltigkeit
Von Januar bis August stieg das gesamte Reiseaufkommen am Flughafen Wien im Vergleich zum Vorjahr um 7,5 Prozent auf insgesamt 21 Millionen Fluggäste. Dies entspricht nahezu dem Passagieraufkommen des gleichen Zeitraums im Jahr 2019, was einem leichten Anstieg von 0,3 Prozent entspricht. Auch das Frachtaufkommen zeigt eine positive Entwicklung: Es nahm um 18,8 Prozent zu und erreichte rund 190.000 Tonnen. In der gesamten Flughafen-Wien-Gruppe, zu der auch die Flughäfen Malta und Kosice gehören, wurde eine Gesamtpassagierzahl von 28 Millionen Reisenden erreicht, was einem Anstieg von 9,5 Prozent entspricht.
Trotz dieser erfreulichen Zahlen sieht sich die Luftfahrtindustrie auch mit ernsthaften Herausforderungen konfrontiert. Laut dem Verkehrsclub Österreich (VCÖ) hat der Flugverkehr in Österreich im vergangenen Jahr 2,68 Millionen Tonnen klimaschädlicher Emissionen verursacht. Dies bedeutet einen Anstieg von 40 Prozent im Vergleich zu 2022, was die Branche zu einem der größten Treibhausgas-Emittenten des Landes macht. Dies wirft Fragen zur Nachhaltigkeit des wachsenden Flugverkehrs auf, während die Zahl der Reisenden weiter steigt.
Der Flughafen Wien steht daher an einem Wendepunkt, an dem er nicht nur das rekorde Passagieraufkommen feiern kann, sondern auch Verantwortung für die damit verbundenen Umweltauswirkungen übernehmen muss. Der Anstieg der Passagierzahlen ist ein Zeichen für die Erholung der Reisebranche nach den Herausforderungen der Pandemie, doch die langfristige Entwicklung der Luftfahrt muss in Einklang mit nachhaltigen Praktiken stehen, um die negativen Folgen für das Klima zu minimieren.