Die Zukunft des Flughafens Klagenfurt wird aktuell heiß diskutiert, da Gerüchte über eine mögliche Schließung des Standorts laut werden. Eine Analyse, die sich ausschließlich auf die öffentliche Anreise zu umliegenden Flughäfen konzentriert, beleuchtet die Herausforderungen und Unzulänglichkeiten der Verkehrsanbindungen im Jahr 2024.
Als Grundlage der Untersuchung wurde Klagenfurt Hauptbahnhof gewählt, da viele Reisende diese Stelle als Ausgangspunkt nutzen. Die analysierten Verbindungen zu verschiedenen Flughäfen zeigen nicht nur die aktuellen Reisezeiten, sondern werfen auch die Frage auf, ob eine Schließung des Flughafens Klagenfurt überhaupt sinnvoll ist.
Reisezeiten zu den wichtigsten Flughäfen
Die Anreise zum Flughafen Graz wird auf zwei Arten angeboten. Mit dem ÖBB Intercitybus wird die Strecke Klagenfurt-Wolfsberg-Graz insgesamt 14 Mal täglich bedient. Die Fahrzeit beträgt etwa 2 Stunden, gefolgt von einer kurzen Straßenbahnfahrt von 11 Minuten zum Flughafen, was eine Gesamtzeit von 2 Stunden und 36 Minuten ergibt. Eine weitere Möglichkeit führt über die Südbahn bis zur Station Bruck an der Mur, von wo es mit einem Umstieg zum Grazer Hauptbahnhof weitergeht. Diese Option dauert jedoch länger, insgesamt etwa 3 Stunden und 12 Minuten.
Die Koralmbahn, deren Inbetriebnahme für Dezember 2025 geplant ist, wird die Verbindungen zwischen Graz und Klagenfurt erheblich verkürzen. Interessant ist dabei, dass die Bahnhöfe des neuen Projekts planmäßig am Flughafen Graz vorbeifahren werden, was bereits in der Politik heftige Diskussionen ausgelöst hat. Kritiker aus verschiedenen Bereichen, einschließlich der Wirtschaft und des Tourismus, fordern, dass eine Haltestelle am Flughafen nachträglich eingebaut werden sollte.
Der Flughafen Ljubljana, nur 48 Kilometer von Klagenfurt entfernt, gestaltet sich mit öffentlichen Verkehrsmitteln jedoch als herausfordernd. Reisende müssen zunächst nach Villach fahren und dort in einen Zug nach Ljubljana umsteigen. Es gibt wenig direkte Anbindungen, was die Erreichbarkeit für Abreisende erheblich einschränkt. Alternativ kann man ein Taxi nehmen, was jedoch mit Kosten von mindestens 200 Euro verbunden ist, was für die meisten unerschwinglich ist.
Die Route zum Flughafen Salzburg verläuft über den älteren Tauerntunnel, dessen Modernisierung von November 2024 bis Juli 2025 geplant ist. In dieser Zeit müssen Reisende mit erheblichen Verzögerungen rechnen, da ein Schienenersatzverkehr eingerichtet werden muss. Die Reisezeit könnte somit von den üblichen 3 Stunden und 38 Minuten auf über 4 Stunden ansteigen.
Der Flughafen Wien ist endgültig der am schlechtesten angebundene, da es keine Direktverbindung von Kärnten gibt. Reisende müssen über den Wiener Hauptbahnhof umsteigen, was die Fahrtzeit auf mehr als 4 Stunden verlängert und damit unattraktiv macht. Diese Problematik hat sich durch den Wegfall der Flixbus-Verbindung zwischen Klagenfurt und Wien noch verschärft.
Der Flughafen Triest, historisch verbunden mit Kärnten, bietet mehrere Verbindungen, jedoch erfordern die optimalen Routen mehrere Umstiege, was die Gesamtzeit bei bis zu 2 Stunden 47 Minuten beläuft.
Die Anreise zu den Flughäfen in Venedig und Treviso erfolgt ebenfalls meist über mehrere Umstiege. Venedig kann direkt mit einem Railjet-Zug erreicht werden, jedoch ist die Anreise vom Bahnhof zur Stadt ebenfalls kostenintensiv und unpraktisch.
Insgesamt ist die Situation für Reisende aus Kärnten unbefriedigend, vor allem wenn man auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen ist. Eine Schließung des Flughafens Klagenfurt könnte die Mobilität der Menschen stark einschränken, während gleichzeitig beständigere und zuverlässigere Transportlösungen erforderlich sind. Die öffentliche Anbindung muss dringend verbessert werden, um den Menschen in der Region alternative Optionen zu bieten.
Von Bedeutung ist auch, was als Nächstes geschieht. Die Diskussion um die Infrastruktur und die Verkehrsanbindungen zeigt, dass ein Handlungsbedarf besteht. Im Zuge der bevorstehenden Wahlen könnte ein neuer Minister oder eine neue Ministerin für Mobilität mehr Schwung in die geplanten Projekte bringen. Möglicherweise könnte dies auch die Kooperation zwischen den Flughäfen in Graz und Klagenfurt fördern, um die Angebote aufeinander abzustimmen. Die Entwicklung bleibt abzuwarten, während die Region sich auf einen möglicherweise gänzlich anderen Flughafenstatus einstellen muss.
Die öffentliche Anreise wird in den nächsten Jahren vielleicht eine größere Rolle spielen, und der Flughafen Klagenfurt könnte noch Baustellen im Bereich der Infrastruktur überwinden müssen, um auch künftig ein konkurrenzfähiges Luftfahrtangebot aufrechtzuerhalten. In dieser Debatte um die Schließung des Flughafens stecken viele unverarbeitete Aspekte, die auf einen zunehmenden Druck zusteuern, effiziente und ansprechende Mobilitätslösungen zu finden.