Bei der letzten Sitzung des Villacher Gemeinderats am 11. Oktober wurde eine bedeutende Entscheidung getroffen. Die städtischen Vertreter genehmigten den Bau eines neuen Wohnprojekts im Stadtteil Maria Gail. Dieses Vorhaben wird von der gemeinnützigen Bau- und Wohnungsgenossenschaft „Meine Heimat“ umgesetzt. Auf einem noch unbebauten Grundstück im Paul-Jobst-Weg sollen insgesamt 24 Wohnungen entstehen. Helmut Kusternik, der Vorstandsvorsitzende der Genossenschaft, zeigte sich optimistisch und betonte die Notwendigkeit, mehr hochwertige und leistbare Wohnmöglichkeiten für die Bevölkerung von Villach zu schaffen.
Die Diskussion im Gemeinderat war lebhaft und emotional. Vertreter der Grünen sowie der Partei Verantwortung Erde äußerten ihre Bedenken hinsichtlich des Projekts. Insbesondere der Gemeinderat Sascha Jabali warnte davor, landwirtschaftliche Flächen in Bauland umzuwandeln, und betonte die essentielle Rolle des Bodens für die Ernährungssicherheit. Er erklärte: „Boden ist unsere Lebensgrundlage, ohne gesunden Boden, kein gesundes Essen.“ Jabali machte deutlich, dass die Zustimmung zu weiteren Umwidmungen von Ackerflächen zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht tragbar sei, bis ein neues Ortsentwicklungskonzept vorliegt.
Pro und Contra der Wohnraumbeschaffung
Das geplante Projekt sieht die Nutzung von mehr als 2300 Quadratmetern Ackerfläche vor. Während die Gegner die Bodenversiegelung kritisieren, weisen andere Parteien auf den dringenden Bedarf an leistbarem Wohnraum hin. „Fakt ist, es gibt viele Leute, die auf eine Sozialwohnungen warten. Da haben wir die Chance, welche zu bekommen!“, fügte Katrin Nießner von der FPÖ hinzu. Trotz der Ablehnung von Verantwortungs Erde wurde die Umwidmung des Grundstücks schließlich beschlossen, jedoch mit mehreren Gegenstimmen.
Die Stadt Villach plant zudem weitere gemeinnützige Wohnprojekte. So wurde kürzlich der Spatenstich für 45 neue Wohnungen des Kärntner Siedlungswerks in Vassach gefeiert. Auch in den Stadtteilen St. Leonhard und St. Magdalen sollen bis Herbst 2027 insgesamt 110 zusätzliche Wohnungen errichtet werden. Der verantwortliche Bauträger in diesen Projekten ist die Landeswohnbau Kärnten.
Diese Entwicklungen unterstreichen die Herausforderungen im Bereich der Wohnraumbeschaffung, die sowohl die Forderung nach leistbarem Wohnraum als auch den Schutz landwirtschaftlicher Flächen in Einklang bringen müssen. Weitere Informationen über die Pläne und Entscheidungen in der Stadt finden sich in der Berichterstattung auf www.kleinezeitung.at.