Villach

Nachhaltigkeitsillusion: Grün gefärbte Profite auf Kosten der Erde

"Die Klimakatastrophe ist da und die Proteste junger Menschen weltweit zwingen reiche Konzerne und Regierungen, ihre umweltschädlichen Praktiken zu überdenken – aber echte Lösungen sind noch weit entfernt!"

Die Klimakrise hat die Menschheit fest im Griff, und die Aussichten auf eine positive Wende scheinen trübe zu sein.

Die öffentliche Wahrnehmung der Umweltkrise hat sich in den letzten Jahren erheblich verändert. Während viele Menschen endlich auf die dringenden alarmierenden Zeichen achten, hapert es oft noch an politischen Prozessen, die der Erde dringend benötigte Maßnahmen zur Rettung vor einem unumkehrbaren Schicksal bieten könnten. Um jedoch wirksame Schritte zu unternehmen, müsste das vorherrschende wirtschaftliche System grundlegend reformiert werden. Dies bedeutet, die tief verwurzelten Privilegien der wohlhabenden Länder, vor allem in Europa und Nordamerika, zu hinterfragen. In einer Welt der globalen Ausbeutung und der weitreichenden Transportnetze wird sich wenig ändern, solange das gegenwärtige neoliberale Wirtschaftssystem bestehen bleibt.

Der Einfluss des Protests junger Menschen

Auf der ganzen Welt haben insbesondere junge Menschen begonnen, sich gegen die unhaltbaren Zustände der Klimakrise zu erheben. Dieses Aufbegehren hat sowohl Unternehmen als auch Regierungen gezwungen, vermehrt Maßnahmen für den Klimaschutz zu ergreifen. Eine weitere aufschlussreiche Tatsache ist, dass die Erderwärmung nicht mehr zu leugnen ist und dass die Emissionen durch industriellen CO²-Ausstoß eine zentrale Rolle dabei spielen. In diesem Kontext könnte man sich fragen, wie die Führung und die Herrschenden es schaffen können, eine optimistische Sicht auf die Situation aufrechtzuerhalten und die wütenden Protestler in eine produktive Rolle zurückzuführen. Ein entscheidender Schritt wäre, das Vertrauen in die Politik und das Wirtschaftssystem zurückzugewinnen, um die Menschen davon abzuhalten, an Protesten teilzunehmen und sie zur aktiven Teilnahme an einem kapitalistischen System zu bewegen.

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Die Absurdität des CO²-Diskurses

Die aktuellen Diskurse über CO²-Emissionen führen oftmals zu fragwürdigen Entscheidungen, die die Realität nicht reflektieren. Ein bemerkenswerter Punkt ist die jüngste Einstufung der Atomkraft als „nachhaltige“ Energiequelle im EU-Parlament.„Nachhaltigkeit“ wird in diesem Fall oft als ein Schlagwort verwendet, um weiterhin die großen wirtschaftlichen Interessen zu bedienen. Die Mobilität und deren Auswirkungen werden oft nicht richtig betrachtet. Trotz der ernsthaften Gefahren und der offensichtlichen Notwendigkeit vor Umweltschutz zu schützen, bleibt die Mobilität durch Autos und Flugzeuge für viele Menschen eine unentbehrliche Realität. In der Schweiz erscheinen Benzin- und Dieselautos nach wie vor als Norm, nicht weil die Menschen unachtsam oder faul wären, sondern viel mehr, weil sie in einem System gefangen sind, das Bequemlichkeit und Mobilität erfordert.

Öffentliche Verkehrsmittel und ihre Herausforderungen

Der Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel wird durch ihre hohen Kosten gehemmt. Der Bedarf zur Mobilität geht jedoch über individuelles Fahren hinaus. Auch der Güterverkehr spielt eine tragende Rolle in der CO²-Emission. Es ist absurd, wie Produkte über lange Strecken transportiert werden, anstatt lokal produziert und verbraucht zu werden. Ein Beispiel: Karotten, die von einem Feld in Deutschland kommen, zuerst in die Niederlande zur Verarbeitung und dann nach Belgien zum Verpacken geschickt werden, bevor sie in der Schweiz landen. Solche langen Transportwege werfen Fragen auf über die Sinnhaftigkeit und die ökologischen Auswirkungen dieser wirtschaftlichen Praktiken.

Herausforderungen des „nachhaltigen“ Konsums

Die Vorstellung von „nachhaltigem Konsum“, wie sie beispielsweise durch die Werbung für Elektroautos propagiert wird, suggeriert eine Lösung, die jedoch nur die Symptome des Problems lindert. Diese Fahrzeuge werden als CO²-neutral und modern dargestellt, jedoch unterliegt die Rohstoffförderung für ihre Produktion schwerwiegenden ökologischen und sozialen Konsequenzen. Die Abbauländer wie Australien und der Kongo leiden unter den Auswirkungen des Rohstoffabbaus, der oft zu Umweltzerstörung sowie zur Verletzung von Menschenrechten führt. Lithium, Kobalt und andere wichtige Materialien werden unter Bedingungen gewonnen, die den betroffenen Regionen enormen Schaden zufügen können.

Ein Beispiel aus der Wirtschaft

Ein aktueller Fall ist Shell, einer der größten Kraftstoffanbieter weltweit, der sich in jüngster Zeit stärker in den Bereich der E-Mobilität orientiert, in dem die Ziele oft nur auf den ersten Blick grün erscheinen. Shell erwarb im Februar 2023 das Unternehmen evpass, das ein öffentliches Ladestationsnetz in der Schweiz betreibt. Gleichzeitig wird versucht, Straßenlaternen als E-Ladestationen auszunutzen, um eine nachhaltige Lösung vorzutäuschen, während die eigentlichen Verletzungen der Umwelt weiterhin ignoriert werden.

Ein Blick auf die wahren Probleme

Der Verdrängung der eigentlichen Probleme durch Grüne-Wasch-Strategien wird einhaltend begegnet werden müssen. Solange das System des ewigen Wachstums und der Profitorientierung sowohl die Politik als auch die Wirtschaft bestimmt, scheinen echte Veränderungen in weiter Ferne zu sein. Es gilt, die tief verwurzelten Glaubenssätze des westlichen Lebensstils zu hinterfragen und neue Wege zu finden, die sowohl den Menschen als auch der Umwelt gerecht werden können.

Quelle/Referenz
pressenza.com

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