VILLACH. Ein weiteres Kapitel in der tragischen Geschichte der Gastronomie: Das Restaurant im Leiner-Gebäude in Villach hat endgültig schließen müssen. Trotz seiner Bemühungen, nach der Schließung der kikaLeiner-Filiale weiterhin geöffnet zu bleiben, veranlasste der erneute Insolvenzantrag der Möbelgruppe eine endgültige Schließung. In einem emotionalen Social-Media-Posting verkündeten die Betreiber: "Es ist leider soweit" und bedankten sich bei ihren engagierten Mitarbeitern sowie den treuen Gästen. Die Gastronomie steht unter enormem Druck, was nicht nur Villach betrifft: bundesweit mussten im Vorjahr 14.000 Restaurants schließen, wie n-tv berichtete.
Eine wachsende Krise in der Gastronomie
Die Probleme in der Gastronomie sind gravierend. Seit 2020 haben insgesamt etwa 48.000 Restaurants in Deutschland ihre Türen für immer geschlossen. Branchenvertreter warnen, dass die Welle der Insolvenzen noch nicht vorbei ist. "Die Welle hat gerade erst begonnen", sagt Patrik-Ludwig Hantzsch von Creditreform. Hohe Inflation, steigende Lebensmittelpreise und Personalmangel setzen den Gastronomen stark zu. Zwar wurden zwischenzeitlich die Mehrwertsteuersätze gesenkt, jedoch haben die steigenden Kosten die Branche hart getroffen. Die Rückkehr zu 19 Prozent Umsatzsteuer Anfang 2024 hat die Situation noch verschärft. Laut den Daten von Creditreform betrafen die meisten Insolvenzen Kleinstunternehmen mit weniger als zehn Mitarbeitern, wobei junge Firmen besonders hart getroffen wurden.
Der Geschäftsführer des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (DEHOGA) beschreibt die Lage als "bitter". Trotz der Treue der verbleibenden Gäste spüren die Betriebe den Rückgang, und viele kämpfen verzweifelt ums Überleben. Die Schließung des Villacher Restaurants ist somit Teil eines besorgniserregenden Trends, der die gesamte Branche betrifft. Angesichts dessen wird ein spürbarer Rückgang in der Gastronomie auch im kommenden Jahr erwartet. Laut Prognosen könnten bis Ende 2024 mehr als 15.000 Restaurants in Deutschland insolvenzgefährdet sein, was die Besorgnis über die Zukunft der Branche weiter verstärkt.