
Eine mögliche Erhöhung der Grundsteuer sorgt derzeit für hitzige Debatten unter den Gemeindeoberhäuptern im Bezirk Villach. Das Institut für Höhere Studien hat in einem aktuellen Vorschlag angeregt, die Grundsteuer als Maßnahme zur Bekämpfung des milliardenschweren Lochs im Staatshaushalt zu prüfen. Diese Steuer, die seit den 1970er Jahren nicht mehr angepasst wurde, könnte signifikante Einnahmen für die Gemeindekassen generieren, wie meinbezirk.at berichtet. Für die Bürger könnte dies jedoch spürbare finanzielle Auswirkungen haben, besonders für Eigentümer größerer Flächen.
Haltung der Bürgermeister zur Grundsteuererhöhung
Die Bürgermeister aus der Region zeigen unterschiedliche Standpunkte zur Steuerreform. Christian Poglitsch von der ÖVP plädiert dafür, zuerst über Einsparungen nachzudenken, bevor die Bürger erneut belastet werden. Auch Gerhard Altziebler von der Liste „Gemeinsam für Fresach“ sieht die Grundsteuererhöhung lediglich als „Tropfen auf den heißen Stein“ angesichts der hohen Sozialausgaben. Maximilian Linder von der FPÖ hingegen lehnt zusätzliche Steuererhöhungen ab und fordert stattdessen Effizienzsteigerungen in den Verwaltungen. Der Gemeindebundpräsident Günther Albel bekräftigt hingegen die Notwendigkeit einer Grundsteuerreform, da diese seit 50 Jahren nicht an die tatsächlichen Verhältnisse angepasst wurde, und sieht die Erhöhung als unerlässlich an, um die leeren Gemeindekassen zu füllen.
Der Österreichische Gemeindebund schlägt eine umfassende Reform vor, um das veraltete System der Grundsteuer zu modernisieren, das seit der letzten Hauptfeststellung im Jahr 1973 nicht mehr aktualisiert wurde. Dies würde eine gerechtere Belastung der Eigentümer zur Folge haben, da die aktuellen Werte der Liegenschaften nicht mehr den realen Marktverhältnissen entsprechen, wie gemeindebund.at erklärt. Angesichts der erheblichen Unterschiede in den tatsächlichen Grundeigentümern und der ungenutzten Steuerpotenziale könnte eine Reform auch dazu dienen, die Finanzierungsbasis der Gemeinden entscheidend zu verbessern. Die Unsicherheiten, ob und wann eine Reform tatsächlich umgesetzt wird, bleiben jedoch bestehen, besonders im Hinblick auf die bevorstehenden Nationalratswahlen.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung