Der Oesterreichs Energie Kongress 2024 in Villach hat die Notwendigkeit unterstrichen, Ergebnisse aus der Forschung schneller in die Praxis zu übertragen. Die Veranstaltung stand ganz unter dem Motto „Let’s do it!“ und adressierte die dringende Transformation des Energiesystems. Diese ist entscheidend, um die Klimaziele zu erreichen und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren. Michael Strugl, Präsident von Oesterreichs Energie, betonte die wirtschaftlichen Chancen, die in diesem Prozess stecken: „Es gibt im Energiebereich hohe technische Kompetenz in Europa – das ermöglicht uns sehr gute Marktchancen. Wenn wir es richtig machen“.
Für eine nachhaltige Energiezukunft müssen verschiedene Aspekte berücksichtigt werden. Laut einer aktuellen Modellierung im Auftrag von Oesterreichs Energie wird sich die Stromnachfrage in einem klimaneutralen Österreich bis 2040 voraussichtlich verdoppeln. Um diese Nachfrage sicher zu decken, sind erneuerbare Energiesysteme mit starken Netzstrukturen und Speicheroptionen nötig. Strugl forderte, dass es nicht nur um mehr Leistung gehe, sondern um steuerbare Leistung, um eine stabile Versorgung zu gewährleisten.
Die Rolle der Forschung
Eine Schlüsselrolle in der Transformation des Energiesystems spielt die Forschung. Das Green Energy Lab, das beim Kongress anwesend war, ist Teil eines umfassenden Forschungsansatzes zur Entwicklung innovativer Lösungen für eine nachhaltige Energiezukunft. Hierzu zählen Projekte, die sich mit der Flexibilisierung von Netzen, KI-gesteuerten Anpassungen von Verbrauchsmustern, Sektorkopplung und der nachhaltigen Sanierung von Gebäuden beschäftigen. Andrea Edelmann, Obfrau von Green Energy Lab, betonte, wie wichtig der Austausch zwischen Forschung und Praxis sei: „Wir sind davon überzeugt, dass die angewandte Forschung den Grundstein für die Innovationen legt, die wir für eine erfolgreiche Transformation des Energiesystems brauchen“.
Mit einem Testmarkt in den Kernregionen Wien, Niederösterreich, Burgenland und Steiermark hat das Green Energy Lab einen breit gefächerten Zugang zu fünf Millionen Endverbrauchern. Diese Initiative ist Teil der österreichischen Innovationsoffensive „Vorzeigeregion Energie“ des Klima- und Energiefonds, die bis 2025 über 150 Millionen Euro in innovative Projekte investieren wird. Zu den Gründungsmitgliedern des Green Energy Lab gehören unter anderem Burgenland Energie, Energie Steiermark, EVN und Wien Energie.
Insgesamt zeigt die Veranstaltung die Dringlichkeit, mit der Österreich seine Energiestrukturen anpassen muss, um eine klimaneutrale Zukunft zu gewährleisten. Die Zusammenarbeit zwischen Forschung und Industrie wird als essenziell angesehen, um schnelle Fortschritte zu erzielen und die benötigten Technologien und Lösungen zu entwickeln, die in der Praxis anwendbar sind. Daher bleibt die enge Kooperation zwischen den Akteuren der Energiewende von großer Bedeutung, um die gesteckten Ziele zu erreichen.