In Villach hat die 31-jährige Eva-Maria Krajnc ihre Praxis für klinische und Ernährungspsychologie eröffnet. Mit einem Abschluss in Psychologie von der Universität Klagenfurt und weiterer Ausbildung in Villach sowie Salzburg bringt sie umfangreiche Erfahrung in ihrem Fachgebiet mit. Doch es ist nicht nur ihr Wissen, das sie auszeichnet, sondern vor allem ihr unermüdlicher Einsatz gegen die Stigmatisierung psychischer Erkrankungen. Diese tabuisierten Themen will Krajnc aktiv ansprechen und in der Gesellschaft sichtbarer machen.
Seit beinahe zwei Jahren arbeitet Krajnc in ihrer eigenen Praxis und setzt sich dafür ein, dass psychische Erkrankungen nicht länger im Verborgenen bleiben. „Ich möchte, dass die Menschen verstehen, dass es ganz normal ist, Hilfe zu benötigen“, sagt die Psychologin. Ihr Ziel ist es, den Zugang zu Therapieangeboten zu erleichtern und die Ängste der Betroffenen abzubauen. In einer Zeit, in der immer mehr Menschen über psychische Probleme sprechen, ist ihre Arbeit besonders relevant und wichtig.
Der Weg zur Entstigmatisierung
Die Motivation von Krajnc schlägt sich nicht nur in ihrem täglichen Beruf nieder, sondern auch in verschiedenen Workshops und Informationsveranstaltungen, die sie organisiert. Sie betont, dass Aufklärung der Schlüssel zur Entstigmatisierung ist. „Es ist notwendig, den Menschen die Angst vor dem Unbekannten zu nehmen“, so Krajnc. Dies gelte sowohl für Betroffene als auch für deren Angehörige, die oft unsicher im Umgang mit solchen Themen sind.
Diese Überzeugung motivierte sie auch dazu, ihre eigene Stimme in der Öffentlichkeit zu erheben. Krajnc weiß, dass der gesellschaftliche Druck und die vorherrschenden Meinungen über psychische Erkrankungen oft dazu führen, dass Betroffene nicht die Hilfe suchen, die sie benötigen. Ihre Praxis wird nicht nur als Ort der Behandlung, sondern auch als Rückzugsort für Gespräche und Austausch verstanden.
Therapieangebote und persönliche Betreuung
Ein wichtiges Merkmal von Krajnc’s Arbeit ist die persönliche Betreuung jedes Patienten. Sie bietet maßgeschneiderte Therapieansätze an, die auf die individuellen Bedürfnisse ihrer Klienten abgestimmt sind. Das umfasst sowohl Einzeltherapien als auch Gruppenangebote, die einen schützenden Raum für Austausch und Unterstützung bieten.
Krajnc erklärt: „Wir sind alle Menschen, und es ist wichtig, dass wir uns um unsere psychische Gesundheit kümmern. Ich lade alle ein, sich mit ihren Problemen an mich zu wenden; es gibt nichts, was wir nicht gemeinsam bewältigen können.“ Diese Einladung zielt darauf ab, ein Umfeld zu schaffen, in dem sich jeder sicher und respektiert fühlt.
In ihrer Praxis begegnet sie täglich Menschen, die von ihren Erfahrungen berichten, wodurch sie eine tiefere Einsicht in die vielfältigen Lebensrealitäten gewinnt. Dies motiviert sie noch mehr, ihre Botschaft von Akzeptanz und Verständnis weiterzutragen, denn jeder Mensch hat seine eigene Geschichte.
Im Rahmen ihrer Kampagne nutzt sie auch soziale Medien, um Informationen zu verbreiten und Diskussionen zu fördern. „Wir müssen zeigen, dass es in Ordnung ist, nicht in Ordnung zu sein“, sagt Krajnc. Diese Haltung ist Teil eines umfassenderen Wandels, der in der Gesellschaft an Bedeutung gewinnt und einen positiven Einfluss auf das Wohlbefinden vieler Menschen haben kann.
Die Arbeit von Eva-Maria Krajnc ist nicht nur lokal wichtig, sondern steht auch im Kontext eines größeren gesellschaftlichen Wandels hin zu mehr Offenheit und Akzeptanz im Umgang mit psychischer Gesundheit. Ihr Ansatz, Tabus zu brechen und die Stigmatisierung zu bekämpfen, könnte als leuchtendes Beispiel für andere Praktiker in der Psychologie dienen.