Immer mehr Eltern im Stadtteil St. Ruprecht sind besorgt über die mangelhaften Busverbindungen zu den nahegelegenen Volksschulen in St. Andrä und Landskron. Schon seit der Streichung der direkten Verbindung sind viele Kinder gezwungen, einen langen und umständlichen Weg über den Villacher Hauptbahnhof zu nehmen. Ein Vater berichtet, dass einige Schüler tägliche Umstiege in Kauf nehmen müssen, was nicht nur Zeit kostet, sondern auch eine erhebliche Belastung, insbesondere für die jüngsten Schulanfänger, darstellt.
Um auf diesen Missstand aufmerksam zu machen, haben engagierte Eltern eine Unterschriftenaktion gestartet. Bislang haben sich 93 Personen dieser Initiative angeschlossen, um von der Stadt Villach eine schnelle Lösung zu fordern. Die Eltern sind frustriert, da sie schon mehrfach beim zuständigen Verkehrsstadtrat Sascha Jabali (ERDE) um Unterstützung gebeten haben, bisher jedoch ohne konkrete Ergebnisse. „Wir wurden oft nur vertröstet, ohne dass echte Lösungen in Aussicht standen“, beklagt sich ein Familienvater.
Politische Reaktionen auf die Situation
Die politische Verantwortung wurde von der SPÖ scharf kritisiert. Gemeinderat Christopher Slug-Lindner hat sich deutlich geäußert und betont, dass es nicht nachvollziehbar sei, wie man Eltern, die wiederholt Hilfe suchten, so lange im Unklaren lassen könne. „Eine derart lange Verzögerung vermittelt den Eindruck, dass das Problem entweder unterschätzt oder schlichtweg ignoriert wird“, erklärt Slug-Lindner und fordert mehr Initiative und Verantwortung von den zuständigen Stellen.
In der öffentlichen Diskussion wird auch klar, dass es die Pflicht des Verkehrsstadtrates ist, proaktiv Lösungen zu suchen. Nach monatelanger Untätigkeit meldeten sich die Verantwortlichen erst kürzlich bei den besorgten Eltern. Die Kritik von der politischen Seite ist unüberhörbar, und die Eltern hoffen nun auf rasche Ergebnisse.
Die Reaktion der Stadtverwaltung
Auf Nachfrage bestätigte Verkehrsstadtrat Sascha Jabali, dass seit der Übernahme des Referates durch ihn und seinen Kollegen Gerald Dobernig keine Verbindungen gestrichen wurden. Die Streichung ereignete sich bereits 2019 unter dem damaligen SPÖ-Stadtrat Harald Sobe. Der Stadtrat erklärt, dass gegenwärtig mit dem Busunternehmen Dr. Richard an einer Verbesserung gearbeitet werde, die voraussichtlich mit dem kommenden Fahrplanwechsel im Dezember umgesetzt werden soll. Dies soll eine bessere Anbindung des Stadtteils St. Ruprecht gewährleisten.
Jabali zeigt sich jedoch auch realistisch: „Änderungen an bestehenden Fahrplänen und Linienführungen sind kompliziert und müssen sorgfältig überprüft werden.“ Derzeit sind noch rechtliche Fragen offen, die geklärt werden müssen, bevor die neuen Lösungen umgesetzt werden können.
Eine weitere Hürde besteht darin, dass das Villacher Bildungsreferat, welches ebenfalls für den Schülerverkehr zuständig ist, bislang keinen Bedarf für zusätzliche Verbindungen für Schüler in St. Ruprecht formuliert hat. Jabali bestätigt, dass eine Bedarfsanfrage seines Vorgängers aus dem Jahr 2022 ohne Antwort blieb. Trotz dieser Herausforderungen versichert er den Eltern, dass man sich der problematischen Situation bewusst sei und intensiv an einer Lösung arbeite.
Die Hoffnung der Eltern auf eine zeitnahe Verbesserung bleibt bestehen, doch der Verlauf bleibt abzuwarten. Viele Bürger wünschen sich eine klare Kommunikation und zügige Maßnahmen von der Stadt, um den Schulweg ihrer Kinder zu erleichtern. Die Unterschriftenaktion steht als deutliches Zeichen für den Handlungsbedarf und die Dringlichkeit der Thematik.
Für weitere Informationen zu diesem Thema und den laufenden Entwicklungen empfehle ich, die Berichterstattung auf www.5min.at zu verfolgen.