Die Spielzeit 2005/06 in der österreichischen Eishockeyliga (EBEL) war ein faszinierendes Kapitel in der Geschichte des heimischen Eishockeys. Im Schatten des bereits glanzvollen Titelgewinns der Vienna Capitals im Vorjahr wurde die Saison mit vielen Überraschungen, dramatischen Spielen und bemerkenswerten Persönlichkeiten geprägt. Unter den sieben Teams, die in dieser Saison um die Meisterschaft kämpften, zeigten vor allem die EC Red Bulls Salzburg und der EC VSV herausragende Leistungen.
Der Weg zum Titel
Die Regular Season begann stark für den EC VSV aus Villach, der gleich vier Siege in Folge verbuchen konnte. Diese positive Entwicklung wurde jedoch bald von den Innsbrucker Haien übertroffen, die die Tabellenführung übernahmen. Besonders erwähnenswert war der Vizemeister KAC, der mit einem enttäuschenden Start von sechs Niederlagen hintereinander zu kämpfen hatte. Trotz dieser Schwierigkeiten trat das Team stark in den Play-Offs auf.
Der Kampf um die Play-Off-Plätze
Die Saison sah eine intensiven Wettbewerb um die Play-Off-Plätze, wo Innsbruck, Wien, Klagenfurt und Linz sich nur durch zwei Punkte trennten. Die Graz99ers hingegen fanden sich am Tabellenende wieder und hatten Schwierigkeiten, ihre Form zu finden. Es ist bemerkenswert, dass die Verpflichtung des lettischen Torhüters Arturs Irbe von Salzburg für viel Aufsehen sorgte, während der VSV mit dem Transfer von Stephane Roy auf den verletzungsbedingten Ausfall von Daniel Gauthier reagierte.
Das Halbfinale: Ein Duell der Giganten
Im Halbfinale trafen die Salzburg Bulls als Tabellenführer auf die Vienna Capitals. Dieses Aufeinandertreffen war von Beginn an geprägt von Dominanz der Bullenspieler, die die ersten Spiele klar für sich entscheiden konnten. Im Kontrast dazu war das zweite Halbfinale zwischen Villach und Innsbruck eine wahre Schlacht, die bis zum siebten Spiel spannungsgeladen blieb. Der VSV sicherte sich den Einzug ins Finale mit einem knappen 6:4-Sieg im entscheidenden Spiel.
Das spannende Finale
Das Finale zwischen den Salzburg Bulls und dem VSV begann vielversprechend für Villach, das das erste Spiel für sich entschied. Die Bulls reagierten jedoch stark und gewannen in Folge die nächsten Spiele, was die Spannung auf ein neues Level hob. Besonders das sechste Spiel geriet in eine Overtime, in der Dany Bousquet den entscheidenden Treffer erzielte und Villach den Titel sicherte – ein Höhepunkt dieser packenden Saison.
Interne Rivalitäten und Trainerwechsel
Die Saison war auch von internen Rivalitäten geprägt, die zu gleich mehreren Trainerwechseln führten. Klagenfurt verbrachte einige Zeit mit Kevin Primeau, während Graz und Linz ihre Trainer positionen neu ordneten. Diese Veränderungen sprachen für den Druck, unter dem die Teams standen, und die Notwendigkeit, die besten Ergebnisse zu erzielen.
Persönlichkeiten und Rekorde
Eine Vielzahl von Spielern trat in dieser Saison hervor. Todd Elik von Innsbruck erzielte beeindruckende 74 Scorerpunkte, was ihn zum Topscorer machte. Sein Verfolger, Daniel Gauthier, war ebenfalls nicht zu unterschätzen und stellte eine starke Konkurrenz dar. Zudem sorgte Mike Siklenka mit 206 Strafminuten für Aufsehen; in dieser Saison übertrafen gleich 15 Spieler die „200er-Schallmauer“ bei den Strafminuten.
Spannende Facetten der Saison
Neben den Leistungen auf dem Eis gab es auch aufregende und kuriose Momente. Ein bemerkenswerter Vorfall ereignete sich während eines Spiels zwischen den Vienna Capitals und dem VSV, als ein Tor wegen eines Fehlers des Schiedsrichters aberkannt wurde. Dies führte zu einem Protest und schlussendlich zu einer Wiederholung der entscheidenden Rückrunde.
Die Saison 2005/06 wird als eine der spannendsten in die Geschichte der EBEL eingehen. Sie war voller Unvorhersehbarkeiten, bemerkenswerter Leistungen und einer Vielzahl von Geschichten, die den Eishockeysport in Österreich weiter geprägt haben.